Bangladesch

Human Rights Watch beklagt Lage der Rohingya

Knapp sechs Jahre nach der Vertreibung von Hunderttausenden Rohingya von Myanmar nach Bangladesch hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch deren Perspektivlosigkeit beklagt.

22
08
2023
Symbolbild: Human Rights Watch © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Human Rights Watch © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Knapp sechs Jahre nach der Vertreibung von Hunderttausenden Rohingya von Myanmar nach Bangladesch hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch deren Perspektivlosigkeit beklagt. Die Flüchtlinge seien sowohl in ihrer Heimat Myanmar als auch in Bangladesch staatenlos, ihnen würden Grundrechte verwehrt und sie hofften darauf, nach Hause zu können, teilte Human Rights Watch kurz vor dem Jahrestag am Freitag mit. „Statt diese Probleme direkt anzugehen, bringen die Untätigkeit des UN-Sicherheitsrats und die Kürzungen humanitärer Hilfe durch Regierungen die Rohingya in eine noch verzweifeltere Situation.“ In beiden Ländern würden Behörden unter anderem ihre Bewegungsfreiheit einschränken, beklagte die Organisation in der Mitteilung vom Sonntag. Es gebe in den Lagern in Bangladesch auch zunehmend kriminelle Gruppen, Behörden würden die Flüchtlinge nicht vor ihnen schützen.

Bngladesch versucht Rückführungen

Hunderttausende Rohingya leben seit Jahren in überfüllten Lagern in Bangladesch. Dorthin waren sie 2017 aus dem mehrheitlich buddhistischen Nachbarland Myanmar geflüchtet, als das dortige Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete. Die UN bezeichnen die Verfolgung der Rohingya als Völkermord. Die Rohingya hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz der damaligen Militärjunta in Myanmar ihre Staatsbürgerschaft verloren. Bangladesch hofft, dass sie bald wieder nach Myanmar zurückkehren. Bislang scheiterten mehrere Rückführungsversuche. Viele Flüchtlinge haben weder Jobs noch Perspektiven. Viele glauben nicht, dass sich ihre Lage ohne Staatsbürgerschaft verbessert. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Human Rights Watch, die bedeutende Menschenrechtsorganisation, beklagt seit vielen Jahren auch die schlimme Lage und die schweren Misshandlungen von wehrlosen Jungen an vielen Koranschulen in der Republik Senegal, wo der Islam die dominierende Religion ist. Fast die Hälfte der Bevölkerung besteht dort aus Analphabeten. Warum wird denn dieses sehr wichtige Thema hier überhaupt nicht beachtet und darüber detailliert berichtet? Human Rights Watch: "Zehntausende Kinder führen in den Koranschulen Senegals ein Leben unter sklavenähnlichen Bedingungen und werden schwer misshandelt." Dazu kommen noch organisiertes Betteln und systematische wirtschaftliche Ausbeutung von mindestens 50.000 Koranschülern, die größtenteils noch keine zwölf, viele von ihnen gerade einmal vier Jahre alt sind. Sie werden von ihren Lehrern, den Marabuts, gezwungen täglich viele Stunden betteln zu gehen. Oft sind brutale Schläge, Körperstrafen an der Tagesordnung, manchmal dabei angekettet, gefesselt und in Stresshaltungen gezwungen. Eklatante Vernachlässigung und Misshandlungen, auch schwerer seelischer Art, sind leider weit verbreitet. Viele dieser Kinder sind stark unterernährt und in äußerst prekärer Lage. Oft leiden die Jungen an Malaria, Infektionen und Hautkrankheiten. Viele müssen barfuss betteln gehen. Strassenkinder in den großen Städten Senegals sind eindeutig eine Begleiterscheinung von ausbeuterischen und skrupellosen Koranschulen. Diese Kinder flüchteten nämlich vor ihren Peinigern. Auch die internationale Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) beklagte 2022 für den Senegal "Ausbeutung und Missbrauch von Kindern an Koranschulen". Da heißt es: "Im gesamten Senegal werden rund 100.000 Kinder, die sogenannten talibés, im Auftrag ihrer Koranlehrer (marabouts) gezwungen, täglich um Geld, Lebensmittel, Reis oder Zucker zu betteln." Sie werden in den Koranschulen (daraas) "oft geschlagen, angekettet und anderen Formen körperlichen und psychischen Missbrauchs ausgesetzt". Für diese Kinder ist das Leben unter der Obhut und Herrschaft ihrer Koranlehrer folgendes: "Ein Alltag geprägt von Gewalt und Missbrauch" - so benennt ihn das GfbV-Team. Auch wurden schon Todesfälle dokumentiert, bei denen Kinder an den Folgen schwerer Schläge gestorben sind - zudem Fälle tatsächlicher oder versuchter Vergewaltigung sowie Fälle sexuellen Missbrauchs. Die Koranschulen sind tief in der Geschichte Senegals verankert. Die marabouts sind beinahe unantastbar. GfbV fordert, dass diese für ihre grausamen Taten an den Koranschülern zur Rechenschaft gezogen werden. Ihr religiöser Status dient als Schutzwall und muss durchbrochen werden. Auch der 'Deutschlandfunk' bezieht Stellung und berichtete schon näher über "Strassenkinder und Koranschulen im Senegal" und das "Leid der Talibés" und ein Leben "buchstäblich unter der Knute von dubiosen Koranlehrern, die mit dem erbettelten Geld den Terror finanzieren." "Von einer regelrechten Mafia sprechen Experten in Dakar" ist da zu lesen und dass "Koranschulen als Rekrutierungsorte für den Terrorismus" genutzt werden. Das sind alles andere als gute Perspektiven in einem Land, wo ein strenger Islam dominiert und viel beinflußen & bestimmen kann.
22.08.23
22:44