Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Wohl anderer. Großzügigkeit gehöre zu den wertvollsten Eigenschaften eines Muslims. Dazu gehöre auch, anderen Gutes zu tun, sie zu beschenken und ihnen zu helfen, wenn sie bedürftig seien. Großzügigkeit sei eine wesentliche Tugend. Die höchste Form von Großzügigkeit sei „Îsâr“. Îsâr bedeute, einem Bedürftigen zu geben, während man selbst bedürftig sei, also auf eigene Bedürfnisse zurückzustecken und andere Menschen sich selbst vorzuziehen.
Eines der besten historischen Beispiele für diese besondere Großzügigkeit sei die Großzügigkeit der Ansâr in Medina. Muslime, die in Mekka unterdrückt und verfolgt wurden, fanden .Zuflucht bei ihren Glaubensgeschwistern in Medina. Die Menschen in Medina teilten ihr Zuhause, ja sogar ihren Besitz mit ihnen. Das sei eine besondere Dimension von Großzügigkeit. Im Koran werden sie von Allah gelobt und als Vorbild für die Menschheit dargestellt.
Wenn Muslime einen einen wahrhaftigen Îmân wollen, müssen sie ihre Geschwister sich selbst vorziehen können. Besonders in der heutigen Zeit, die von Egoismus geprägt sei, werde es immer wertvoller, dem Vorbild der Ansâr zu folgen.
Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Auferstehung und das Jüngste Gericht. Tod und Auferstehung geschehen vor den Augen eines Menschen und seien die wichtigste Realität des Lebens. So wie das individuelle Leben eines Menschen mit dem Tod endet, wird eines Tages der Jüngste Tag ausbrechen und das irdische Leben werde vollständig zu Ende gehen. Dann werde jeder auferstehen, um Rechenschaft abzulegen.
Alle Menschen werden in der Gegenwart des Schöpfers zusammenkommen, um Rechenschaft über ihre Taten abzulegen und ihre Konsequenzen zu erfahren. Sie werden den Tag des Jüngsten Gerichts durchleben. An diesem Tag werden die einen Gesichter von Angst und Sorge verfinstert sein, und andere Gesichter werden in Frieden und Glückseligkeit sein Alles, was die Menschen in dieser Welt getan haben, wird ihnen dort vor Augen geführt werden.
In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Umra. Wörtlich bedeute der Begriff „Umra“ besuchen, beabsichtigen. In der Fiqh-Terminologie bezeichnet es die Durchführung von spezifischen Ritualen beim Besuch der Kaaba. Nach der hanafitischen Rechtsschule ist es eine starke Sunna, einmal im Leben die Umra zu vollziehen. Da die Erfordernisse der Umra geringer seien als bei der Hadsch, werde diese als „kleine Pilgerfahrt“ bezeichnet.
Es gibt Orte, von denen Menschen träumen und die sie bei der ersten Gelegenheit unter allen Umständen besuchen möchten. Auch wenn diese Orte Menschen psychologisch befriedigen mögen, gebe es dafür keine jenseitige Belohnung und sie befrieden die Seele nicht. Die heiligen Stätten, von denen jeder Muslim träume und sie abermals sehen möchte, sorgen für die innere Ruhe ihrer Besucher und besänftigen ihre Seelen. Hierbei verweist die VIKZ auf die eigene Pilgerfahrtsorganisation und legt seinen Mitgliedern nahe, diese religiöse Pflicht wahrzunehmen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.