Mitte Juli hatte eine Moschee in Hannover ein „NSU 2.0“ Drohbrief erhalten. Nun wurde eine Tatverdächtige ermittelt.
Mitte Juli hatte die IGMG-Moschee in Hannover, die bereits zuvor Ziel eines islamfeindlichen Angriffs war, einen Drohbrief erhalten. Absender war erneut der „NSU 2.0“. In dem Brief war unter anderem die Aufschrift: „Euer Imbiss ist nur der Anfang. Wir kommen wieder “, zu lesen.
Im Rahmen von umfangreichen Ermittlungen konnten Staatsanwaltschaft und Polizei nun eine 46-jährige Frau ermitteln, die im Verdacht steht, mehrere rassistische Drohschreiben mit unterschiedlichen Absendern an diverse Empfänger verfasst und versendet zu haben. Nach derzeitigen Erkenntnissen soll die Frau Postkarten und Schreiben, die teilweise beleidigend und rassistisch waren oder Hinweise auf bevorstehende Anschläge zum Inhalt hatten, an südhessische Lokalpolitikerinnen und -politiker sowie an Moscheen, Konsulate und eine Jüdische Gemeinde zum Teil bundesweit versendet haben. Betroffen waren mindestens vier Moscheen in Hannover, Essen und Remscheid, zwei Konsulate in Frankfurt und Berlin sowie die Jüdische Gemeinde in Koblenz.
Ob die 46-Jährige noch weitere außer den genannten Schreiben verfasst und versendet hat und welche Motivation dafür zugrunde lag, werde laut Polizei noch ermittelt.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 25 Menschen leicht verletzt und nur ein Tatverdächtiger festgenommen.