Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Gute und das Schlechte. Das Gute umfasse alles, was im Islam als gut und schön gelte, also alles, was zum Frieden des Einzelnen und der Gesellschaft sowie zur Glückseligkeit im Diesseits und Jenseits beitrage. Zum Guten aufrufen bedeute konkret, die Menschen zu wohltätigen Dingen einzuladen. Das Schlechte meint hingegen all das, was gemäß Koran und Sunna verboten sei. Von Schlechtem abzuraten beinhalte auch die Bemühung, den Menschen zu vermitteln, was gut und was schlecht sei.
Als Muslime trage man Verantwortung für sich und seine Gesellschaft. Deshalb dürfen Muslime die Geschehnisse um sich herum nicht ignorieren. Als soziale Wesen werden sie und ihre Kinder früher oder später vom Guten und Schlechten einer Gesellschaft beeinflusst. Ignorant zu sein und wegzuschauen sei keine Lösung, im Gegenteil, es verschlimmere die Situation nur. Daher sollte stets das Gute in der Gesellschaft überwiegen.
Auch kommentiert die IGMG die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten und ruft zu mehr Besonnenheit auf. Man werde weiterhin zum Frieden stehen. Angriffe auf unschuldige Menschen und Zivilisten, eine kollektive Bestrafung seien inakzeptabel. Die IGMG laden alle Parteien, internationale Organisationen und alle gewissenhaften Menschen dazu ein, sich für ein Ende des Blutvergießens einzusetzen.
Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt den Frieden. Die Welt sei in einer solchen Ordnung, Harmonie und Ausgewogenheit erschaffen worden, dass Menschen, Tiere und andere Lebewesen alle ihre Bedürfnisse befriedigen können. Derjenige, der diese Harmonie und dieses Gleichgewicht immer wieder störe, sei der Mensch, dessen Aufgabe es sei, diese Welt aufzubauen und zu gestalten.
Muslime lehnen jegliche Art von Besatzungsversuchen, die ein Umfeld der Angst, der Furcht, des Hasses und der Hetze schaffen und die schöne Welt unbewohnbar machen wollen, ab. Wir fordern ein Ende aller materiellen und moralischen Blockaden und Embargos, die den Zugang zu den Grundnahrungsmitteln verhindern und einschränken, die für ein menschenwürdiges Leben notwendig seien, wo immer sie sich befinden. Muslime sollten alles mobilisieren, was sie haben, um den Menschen Barmherzigkeit zu erweisen und sie am Leben zu erhalten, trotz derer, die ihre Energie darauf verwenden, andere leiden zu lassen und sie zu vernichten, denn, das Ziel des Islams sei es, Menschen zu erziehen, die verantwortungsbewusst, sensibel und nützlich für die Gesellschaft seien.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche das Freitagsgebet thematisiert. Das Freitagsgebet sei ein wichtiges Kennzeichen muslimischer Identität mit einem besonderen Stellenwert vor allen anderen Gebeten. Der Freitag gehöre zu den wesentlichsten Zeichen des Islams und sei der Festtag der Muslime. Dieser Tag und vor allem die Zeit des Freitagsgebetes verdiene viel Aufmerksamkeit. Deswegen sei es überaus wichtig, dass man sich als Muslim zu dieser Stunde aufgewecke und konzentriert Allah zuwende.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.