Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um den Aufruf zur Gerechtigkeit. Der Islam sei eine Religion des Friedens, der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Dem Glauben zufolge seien die Religion, das Leben und der Besitz aller Menschen geschützt.
Muslime seien dazu verpflichtet, Unrecht anzusprechen und es zu verhindern. Ganz gleich von wem es komme und gegen wen es sich richte. Bedürftige zu beschützen und barmherzig zu sein sei ihre Pflicht. Egal, wo und wann, der Koran rufe Muslime dazu auf, gerecht und aufrichtig zu sein.
Aktuell lebe die Menschheit in einer Zeit der Kriege, Überfälle und globalen Krisen. Naturkatastrophen und Kriege machen das Leben für viele Menschen unerträglich. In den vielen Kriegen achtet kaum jemand auf die Menschenrechte. Doch gerade in diesen Fällen müssen unschuldige Zivilisten sowie Moscheen, Kirchen, Synagogen, Krankenhäuser und Schulen geschützt werden. Das ist eine religiöse und rechtliche Pflicht. Es sei eine traurige Wahrheit, dass oft Kinder den Preis für politische Konflikte zahlen. Es seien Kinder, die eigentlich auf der Straße spielen sollten, statt um ihr Leben fürchten zu müssen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Heiligkeit des menschlichen Lebens. Im Zentrum des Islams stehe der ‚Mensch‘. Das Leben, das Eigentum, der Geist, die Religion und die Nachkommen des Menschen werden von der Religion geschützt, und jede Handlung, die ihnen schaden könnte, sei verboten. Zwei der Grundsätze, die geschützt, respektiert und beachtet werden müssen, ist die „Sicherheit des Lebens“ und die „Sicherheit der Religion“.
Muslime dürfen nicht vergessen, dass der Prophet die Gläubigen mit einem Körper verglich, in dem, wenn ein Organ erkranke, auch die anderen Organe Schmerzen und Qualen erleiden, die auf diese Krankheit zurückzuführen seien. Wenn diese schrecklichen Ereignisse Muslime nicht beunruhigen und ihr Herz nicht verletzen, sollten sie zuerst ihr Gewissen und dann ihren Glauben befragen. Die Haltung der Muslime sei klar: Sie seien gegen jede Art von Unterdrückung und Gewalt gegen Menschen und heilige Stätten, die Menschen daran hindern, frei zu leben; unabhängig von ihrem Glauben und ihrer ethnischen Herkunft seien die Unterdrückten und Hilflosen unser Anliegen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den guten Charakter. Guter Charakter verschönere das Innenleben eines Menschen wie ein Kleid, das den Körper bedecke und schmücke. Nicht jeder, der äußerlich schön und gut aussehe, muss von innerlich gut sein. Aber derjenige, der innerlich gut sei, werde auch äußerlich gut sein. Denn die innere Schönheit wirke sich auf ihre Umgebung aus.
Die islamische Ethik habe ihre Gültigkeit in allen Zeiten, sei es in der Vergangenheit als auch in Zukunft und spreche alle Gesellschaften an. Sie sei der Natur des Menschen sehr nahe und umfasse das gesamte menschliche Leben, ohne eine Lücke zu hinterlassen. Zum Beispiel, umgänglich zu sein, die Wut zu überwinden, Menschen zu vergeben, auch dem der Böses tue, Gutes zu tun, sein Wort zu halten, älteren Menschen Respekt zu erweisen, gegenüber Kleinen gütig und barmherzig zu sein, die Geschöpfe Allahs nicht zu quälen, auch wenn es sich dabei um Tiere handele, Bedürftige, Arme, Schwache und Gebrechliche nicht zu verachten, ihnen zu helfen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.