Die vergangenen Nächte in Neukölln waren unruhig. Am Freitag waren viele Geschäfte auf der Sonnenallee geschlossen. Die Inhaber waren einem Streikaufruf gefolgt.
Nach mehreren Abenden in denen Hunderte Menschen auf Berliner Straßen für Palästina demonstriert haben ist es am Freitagabend in Neukölln zunächst ruhig geblieben. In der Sonnenallee hatte ein Großteil der Geschäfte, Bäckereien und Lokale geschlossen. An einigen Scheiben hingen Zettel mit der Überschrift „Generalstreik“ in deutscher, englischer und arabischer Sprache.
Darin wurde dazu aufgerufen, als Zeichen der Solidarität mit Palästina Geschäfte geschlossen zu halten, nicht zur Arbeit oder Schule zu gehen. Die Polizei war auf den Straßen präsent. Bei kühlem Regenwetter waren wenige Menschen unterwegs.
Verschiedene Organisationen hatten in den vergangenen Tagen den Aufruf in sozialen Medien geteilt, in dem in einer englischen Version sogar weltweit zu einem „Generalstreik“ aufgerufen wurde. Damit sollte auch der Unmut darüber verdeutlicht werden, dass „die palästinensische Solidaritätsbewegung“ von der Polizei und staatlichen Behörden „systematisch mit allen Mitteln schikaniert und kriminalisiert“ werde.
Auch die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hatte den Aufruf in einer Instagram-Story geteilt und in den sozialen Medien zur Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen. Das sorgte in Teilen der deutschen Politik für Empörung. Kritiker monierten insbesondere, dass Thunberg die 1400 Todesopfer des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel vor zwei Wochen nicht gesondert erwähnte. (dpa, iQ)