Erneut hat am Wochenende ein Mann ein Koranexemplar angezündet und es vor die DITIB-Moschee in Maulbronn geworfen. Diesmal konnte die Polizei den Tatverdächtigen ermitteln.
Ein 50 Jahre alter Mann soll zwei Mal jeweils einen Koran angezündet und vor die Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Maulbronn geworfen haben. Der 50-Jährige wurde bei seiner zweiten Tat am 15. Oktober nach Auskunft der Staatsanwaltschaft in Karlsruhe vom Freitag durch Überwachungskameras aufgenommen. Auf den Videoaufnahmen war das Kennzeichen des mutmaßlichen Tatfahrzeuges erkennbar.
Die erste Tat war am 8. Juli 2023 erfolgt. Aus einem fahrenden Fahrzeug wurde ein teilweise verbrannter Koran auf das Gelände der Moschee in Maulbronn (Enzkreis) geworfen.
Ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Karlsruhe wegen Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen wurde zunächst eingestellt, da kein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte. Das Motiv sei noch unklar.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 25 Menschen leicht verletzt und nur ein Tatverdächtiger festgenommen. (dpa, iQ)