Mehrere angemeldete Demonstrationen zur Solidarität mit Palästinensern wurden in Hamburg verboten. Die Schura hatte eine Erlaubnis erhalten. Doch die Demonstration läuft nicht wie geplant.
Der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) hat Technikprobleme für Fehler bei der ersten genehmigten Kundgebung zur Solidarität für die Palästinenser seit Beginn des Gaza-Kriegs verantwortlich gemacht. „Wir bedauern es sehr, dass uns durch die technischen Störungen der Lautsprecheranlage eine gute Versammlungsleitung nicht möglich war“, erklärte der Schura-Vorsitzende Fatih Yıldız am Donnerstag.
Die Versammlungsleitung hatte die Kundgebung in St. Georg am Mittwochabend nach rund einer halben Stunde vorzeitig für beendet erklärt, nachdem aus der Menge der nach Polizeiangaben 800 Teilnehmer heraus entgegen den Auflagen der Behörden immer wieder Parolen wie „Free, free Palastine“ skandiert und Plakate mit Slogans wie „Israel bombardiert, Deutschland toleriert“ oder „Deutsche Staatsräson tötet“ hochgehalten worden waren.
Als Veranstalter habe die Schura der Versammlungsbehörde zugesagt, strenge Auflagen zu erfüllen, sagte Yıldız. „Unsere Hinweise auf nicht genehmigte Parolen und Plakate konnten nicht ausreichend Gehör finden, so dass wir die Kundgebung leider auflösen mussten.“ Zugleich bedankte er sich bei den Teilnehmern, die friedlich ihre Stimmen für Palästina erhoben hätten, und bei der Stadt Hamburg und insbesondere bei der Polizei für ihr Vertrauen und die gute Kooperation. „Wir begrüßen es sehr, dass es endlich möglich war, eine Kundgebung durchzuführen.“
Die Polizei hatte die Kundgebung mit einem Großaufgebot von 1500 Einsatzkräften aus ganz Norddeutschland begleitet. Nach Beendigung der Kundgebung forderte sie die Teilnehmer mehrfach mit Lautsprecherdurchsagen auf, sich zu zerstreuen. Zu größeren Zwischenfällen kam es den Angaben zufolge nicht. (dpa, iQ)