Seit dem Ausbruch des Konflikts im Nahen Osten haben die Angriffe gegen Muslime und Juden drastisch zugenommen. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk spricht von einer „Flut“ an Hass.
Hass gegen Muslime und Juden hat laut dem UN-Menschenrechtsbüro seit dem Ausbruch des Konflikts im Nahen Osten in aller Welt drastisch zugenommen. „Die Flut an hasserfüllter Sprache, auch in den sozialen Medien, ist abscheulich“, sagte Volker Türk, der Hochkommissar für Menschenrechte, am Samstag in Genf.
Türk berichtete unter anderem über beschmierte Wohngebäude und religiöse Einrichtungen sowie aufhetzende Botschaften von Politikern. „Ich höre sowohl von Juden als auch Muslimen, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen, und das macht mich traurig“, sagte Türk.
Der Hochkommissar beklagte außerdem Antisemitismus und Islamfeindlichkeit auf Demonstrationen im Zusammenhang mit der Gewalteskalation im Gazastreifen. Gleichzeitig kritisierte Türk, dass manche Staaten Demonstrationen pauschal verboten haben. Solidaritätsbekundungen mit Israelis oder Palästinensern dürften nicht übermäßig eingeschränkt werden, betonte er.
Angesichts der andauernden Gewalteskalation im Gazastreifen warnen Muslime vor einer Zunahme der Islamfeindlichkeit in Deutschland. Seit Anfang Oktober haben islamfeindliche Straftaten in Deutschland zugenommen. Insgesamt wurden mehr als 60 islamfeindliche Vorfälle erfasst. Die Angriffe reichen von Beleidigungen auf offener Straße bis hin zu tätlichen Angriffen auf Musliminnen und Muslime sowie ihre Einrichtungen. Daher appellieren Muslime an die Sicherheitsbehörden, diese Straftaten mit der nötigen Energie aufzuklären. (dpa, iQ)