41 Prozent der schwarzen Männer und 39 Prozent der muslimischen Männer erlebten rassistische Diskriminierung bei der Polizei. Bei weißen Männern seien es 9 Prozent. Rund ein Drittel der befragten schwarzen Frauen erhoben Rassismus-Vorwürfe bei der Polizei. Bei weißen Frauen seien es 5 Prozent. Auch bei Ämtern und Behörden erlebten diese Gruppen Rassismus. Jede zweite muslimische Person berichtet demnach dort von rassistischer Diskriminierung, bei asiatischen Menschen seien es 40 Prozent.
Bei der Gesundheitsversorgung erlebten diese Gruppen demnach auch Rassismus. Sie hätten mehr Schwierigkeiten einen Termin zu erhalten und fänden weniger Gehör mit ihren Leiden. Schwarze, muslimische oder asiatische Frauen und Männer hätten häufig angegeben, medizinische Behandlungen aus Angst vor Schlechterbehandlung verzögert oder vermieden zu haben.
200 Menschen aus rassistischen Gründen ermordet
Auch die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit CLAIM warnt im Zuge der aktuellen politischen und medialen Debatten vor einer Zunahme der Islamfeindlichkeit in Deutschland. Allein in den letzten drei Wochen wurden 53 Fälle von antimuslimischer Bedrohung, Gewalt und Diskriminierung dokumentiert, sowie online 240 antimuslimische Hasskommentare gezählt, die sich insgesamt auf nur 13 Meinungsbeiträge oder Artikel beziehen.
Hintergrund des Monitorings sind rassistische Vorfälle in Deutschland. Seit der Wiedervereinigung sind demnach bis zum Jahr 2020 in Deutschland mindestens 200 Menschen aus rassistischen Gründen ermordet worden. Dies führte im März 2020 zur Einrichtung des Kabinettsausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus durch die damalige Bundesregierung. Auch die Ampelregierung verständigte sich auf eine Verstetigung des Monitorings. (KNA/iQ)