









Am Mittwoch trafen sich der Koordinationsrats der Muslime (KRM) und Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz. Im Fokus des Gesprächs standen das theologische Dialogverständnis, die religiöse Bildung sowie der Krieg im Nahen Osten.
Vertreterinnen und Vertreter des Koordinationsrates der Muslime (KRM) und der katholischen Bischofskonferenz sind am Mittwoch in Hannover zu einem Spitzentreffen zusammengekommen. Im Fokus des Gesprächs standen das theologische Dialogverständnis von Christen und Muslimen, die religiöse Bildung junger Menschen in Deutschland sowie der Krieg im Nahen Osten und seine Auswirkungen auf die interreligiösen Beziehungen.
Das Treffen selbst fand am Mittwoch im hessischen Langen in den Räumen der dortigen DITIB-Gemeinde statt.
Mit Blick auf den Stellenwert des christlich-muslimischen Dialogs wurde unter anderem die bleibende Bedeutung des Abu-Dhabi-Dokuments hervorgehoben, das Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib 2019 gemeinsam unterzeichnet haben. Es wurde daran erinnert, dass das Potenzial, das dem Begriff der Geschwisterlichkeit für ein vertieftes interreligiöses Miteinander innewohnt, vielfach noch nicht ausgeschöpft worden sei.
Auch die Situation im Nahen Osten beschäftigte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens. „Wir verurteilen die perfiden Terrorattacken der Hamas vom 7. Oktober 2023 und rufen zu einer raschen Freilassung der Geiseln auf“, hielten die Teilnehmer der Zusammenkunft laut Mitteilung des KRM am Donnerstag fest „Unsere Gebete gelten den vielen Zivilisten in Israel und Palästina, die den Tod gefunden haben und verwundet wurden“, so die Bischöfe und die muslimischen Vertreter im Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM).
„Das Existenzrecht Israels steht für uns ebenso außer Frage wie das Recht der Palästinenser auf ihren eigenen Staat. Die humanitäre Lage in Gaza schreit zum Himmel. Das Blut unschuldiger Zivilisten darf nicht länger vergossen werden.“ Die Teilnehmer des Spitzentreffens in Langen sprachen sich für baldige Verhandlungen aus. „Ein dauerhaftes Ende der Gewalteskalation im Nahen Osten wird es nur durch einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern geben.“
Aufmerksam beobachten die Bischöfe und die muslimischen Vertreter die Auswirkungen des Krieges auf die öffentliche Debatte und die Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften in Deutschland. „Den aufflammenden Antisemitismus und die wachsende Islamfeindlichkeit nehmen wir mit Sorge wahr. Gemeinsam treten wir für Toleranz und Frieden ein. Wir verurteilen Übergriffe auf jüdische und muslimische Gotteshäuser. Mit Entschiedenheit engagieren wir uns für eine gemeinsame Zukunft jüdischen, christlichen und muslimischen Lebens und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land.“ (KNA, iQ)