Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Wetteifern im Guten trotz aller Schwierigkeiten. Viele Menschen weltweit seien von Kriegen, humanitären Krisen und Naturkatastrophen betroffen. Eines der aktuellsten Beispiele dafür seien die Menschen im Gazastreifen, die unter einer kollektiven Bestrafung leiden. Obwohl nicht einmal der Tod eines einzigen Menschen akzeptabel sei, kamen im Gazastreifen bisher über 10.000 unschuldige Menschen aller Altersgruppen ums Leben.
Die Menschen fürchten um ihr Leben, während die Weltöffentlichkeit auf die Probe gestellt werde in Bezug auf Meinungsfreiheit, Menschenrechte und Antikriegshaltung. Jene Menschen, die gravierende Missstände ansprechen und die Frage stellen, wie viele Menschen denn noch sterben müssen, damit Frieden möglich sei, erfahren Hass und Ablehnung.
Dabei sei es doch die gemeinsame Pflicht, hilfsbedürftigen Menschen zu helfen und solidarisch mit ihnen zu sein. Die Menschheit werde derzeit auf eine harte Probe gestellt. Einer der wichtigsten Grundsätze sei, Verantwortung für Bedürftige zu übernehmen und ihnen beizustehen. Ein islamisches Prinzip laute: sich nicht satt schlafen zu legen, während unser Nachbar hungert. Sich für Notleidende einzusetzen, ihre Bedürfnisse wie Lebensmittel, Kleidung, Bildung und Unterkunft zu stillen, sei die Verantwortung aller gewissenhaften Menschen. Aus diesem Grund lade die IGMG alle Menschen dazu ein, sich an der Lebensmittelkampagne der HASENE einzusetzen.
Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt den Einsatz für das Gute. Der Mensch sollte im Rahmen der ihm gegebenen Möglichkeiten ein freiwilliger Teil dieser Bewegung des Guten sein. Er sollte mit seinen Händen, seinen Worten und seinen Ideen positive Werte für die Menschheit schaffen, damit das Gute auf der Erde überwiege. Jeder Muslim, der dieses Verständnis verinnerliche, solle in jedem Zeitalter und an jedem Ort ein aktiver Vertreter des Guten, des Friedens und der Harmonie sein.
Welche Verhaltensweisen gut und welche schlecht seien, könne jeder Muslim feststellen, wenn er auf sein Gewissen höre. Dies verdeutliche der Prophet Muhammad (s) mit folgender Überlieferung: „Das Gute ist das, was deinem Herzen Frieden gibt und dich gut fühlen lässt. Hingegen ist das Schlechte das, was dein Herz unruhig macht und Zweifel in dir hinterlässt, auch wenn die Menschen etwas anderes sagen.“
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche die Begehung der Winternächte behandelt. Die gezählten und begrenzten Stunden des Lebens, seien ein großes Kapital, mit dem man sich ewiges Leben verdiene. Eine Zeit, die mit Ibadats begangen werden, gelte als sehr wertvoll. Freie Zeiträume, insbesondere in den langen Winternächten, geben dem Menschen die Gelegenheit, sie besser zu nutzen. So sollte man diese freie Zeit mit mehreren freiwilligen Gebeten nutzen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.