Österreich

Dokustelle registriert drastischen Anstieg von Übergriffen gegen Muslime

Seit dem 7. Oktober beobachtet die Dokustelle einen beunruhigenden Anstieg von Antimuslimischem Rassismus in Österreich. Die Dokustelle fordert jeden dazu auf, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen.

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2023
Symbolbild: Rassismus in Österreich © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Rassismus in Österreich © shutterstock, bearbeitet by iQ

Seit der Gewalteskalation im Gazastreifen verzeichnet die Dokustelle Österreich mehr rassistische Vorfälle gegenüber Muslimen als in den Monaten Januar bis September dieses Jahres insgesamt. Dieser signifikante Anstieg spiegelt besorgniserregende Tendenzen sowie Lebensrealitäten von Muslimen in Österreich wieder.

Die Dokumentations- und Beratungsstelle dokumentiert zahlreiche Vorfälle von rassistischen Übergriffen gegen muslimische Einrichtungen sowie muslimische Personen und jene, die als solche wahrgenommen werden. Diese reichen von Beschmierungen bis zu verbalen und nonverbalen Angriffen im öffentlichen Raum, besonders gegen sichtbare Musliminnen.

Im Bildungsbereich gibt es Berichte über Druck auf Schüler, sich zu politischen Ereignissen auf bestimmte Art und Weise zu äußern. „Repression zeigt sich durch einschüchternde Äußerungen von Politiker*innen und verstärkte behördliche Kontrollen von muslimischen Einrichtungen“, so in der Pressemitteilung. Zudem gehe bei der Dokustelle Österreich Fälle von Silencing von Personen des öffentlichen Lebens ein, die sich mit Betroffenen solidarisieren.

In den Medien werde Generalverdächtigungen gegenüber Muslimen normalisiert. Insbesondere im Social Media Bereich werden demnach Muslime mit Gewaltbereitschaft und Terror gleichgesetzt. „Muslim*innen werden häufig pauschal allein für Antisemitismus in Österreich verantwortlich gemacht. Zugleich häufen sich Online-Kommentare, in welchen antimuslimisch rassistische sowie antisemitische Narrative in einem reproduziert und verbreitet werden“, heißt es weiter.

Dokustelle: Jeder muss sich gegen Diskriminierung einsetzen

Aktuell sei es besonders wichtig, dass Politiker Verantwortung übernehmen. Um allen Menschen in Österreich Halt zu bieten, brauche es ein Absehen von der Reproduktion von Diskriminierung, eine Vorbildhaltung in Bezug auf den Abbau von Spaltung sowie eine gerechte Verteilung von Ressourcen. Es sei sicherzugehen, dass Communities nicht mit Angst, Sorgen und diskriminierenden Narrativen allein gelassen werden. Die Dokustelle Österreich appelliert zudem an zivilgesellschaftliche Organisationen, Personen des öffentlichen Lebens und alle Individuen dieser Geselllschaft, sich in ihrem Wirkungsbereich gegen alle Formen von Diskriminierung sowie Spaltung einzusetzen.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Ist das Beobachtungsspektrum der genannten Dokustelle auch noch weitreichender? Wie steht es z.B. um den Brandanschlag in Wien in der Nacht zum 1. November, der auf den jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs verübt wurde? Das "Kulturzeit"-Magazin (3sat) erwähnte ihn kürzlich in einem Beitrag und zeigte auch Bilder von antisemitischen Vorfällen in der Schweiz mit an Wände gesprühten Parolen, wie "Tod den Juden" oder "HAMAS MERCI !!" Der Filmbeitrag 'Zeichen setzen gegen Antisemitismus' bezieht sich dabei auf die Häufung antisemitischer Vorfälle in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Da zudem in Deutschland mittlerweile Wohnhäuser mit Davidsternen markiert werden und auf Berliner Demonstrationen das Massaker der Hamas-Terroristen frenetisch gefeiert wurde in Verbindung mit Forderungen nach der Auslöschung Israels, stellt sich schon die Frage, ob diese Dokustelle womöglich manches nicht so recht wahrnimmt und vielleicht auch ausblendet.
14.11.23
3:12
Michi sagt:
Wenn ich jetzt denn Katholizismus oder den Kommunismus ablehne und Kommunisten und Katholiken kritisiere, ist das dann ein "antikatholischer Rassismus" oder ein "antkommunistischer Rassismus"? Vielleicht sollten viele Moslems endlich einmal begreifen, dass sie hier in keinem islamischen Land leben und es deshalb vollkommen in Ordnung ist die mittelalterliche Gesellschaftsordnung und den islamischen Sexismus (Kopftuch) abzulehnen und den Islam auch heftig zu kritisieren. Weiters hat niemand die Moslems gezwungen zu uns bösen Ungläubigen zu gehen, es gibt haufenweise, auch sehr reiche islamische Länder. Aber wenn Ihr hier seit, dann habt Ihr Euch gefälligst UNS anzupassen und NICHt wir euch.
15.11.23
18:11
Ethiker sagt:
Der Hass auf den Islam ist begründet in der Ohnmacht Menschen in noch so marginalen Lebensbereichen nicht vollständig assimilieren zu können. Verschiedene Lebensmodelle werden eigentlich nicht akzeptiert, vielmehr wird ein Bekennungszwang zu nicht kompatiblen muslimischen Ideen und sozialen Praktiken angestrebt. Muslime selbst haben nie Anpassung Anderer eingefordert oder proklamiert und wollen nur ihre Recht auf Existenz nicht untergraben sehen. Diese Ohnmacht gegenüber Muslime schlägt in Verachtung und schließlich Hass über. Eigenständigkeit und Selbstbestimmung von Muslimen darf und soll nicht existieren. Als Gegenreaktion finden Framing, Negativzuschreibungen oder sogar Auslöschungsvorstellungen statt, die alle sehr in den Medien in der Gesellschaft und in den weltweiten Angriffskriegen mit Millionen muslimischen Opfern sehr verbreitet sind.
16.11.23
20:18
Koranus sagt:
Kritik wird natürlich wieder mit Hass, Intoleranz und Selbstmitleid begegnet. Kein Wunder, dass so viele muslimische Staaten am Abgreund sehen und so viele Muslime in das gottlose, dekadente und rassistische Europa fliehen. In ihrer Armseligkeit fehlt unseren Islamprotagonisten die Courage in einem islamischen Land zu legen.
17.11.23
22:10
Michi sagt:
Wenn wir alle so böse Ungläubige sind, warum kommen dann soviele Moslems zu uns und warum gehen sie nicht in reiche islamische Länder am Persischen Golf?
18.11.23
17:50
Koranus sagt:
islamiq.de sollte man den Anstieg antisemitischer Verbrechen seit dem 7. Oktober veröffentlichen
19.11.23
20:18