Seit dem 7. Oktober beobachtet die Dokustelle einen beunruhigenden Anstieg von Antimuslimischem Rassismus in Österreich. Die Dokustelle fordert jeden dazu auf, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen.
Seit der Gewalteskalation im Gazastreifen verzeichnet die Dokustelle Österreich mehr rassistische Vorfälle gegenüber Muslimen als in den Monaten Januar bis September dieses Jahres insgesamt. Dieser signifikante Anstieg spiegelt besorgniserregende Tendenzen sowie Lebensrealitäten von Muslimen in Österreich wieder.
Die Dokumentations- und Beratungsstelle dokumentiert zahlreiche Vorfälle von rassistischen Übergriffen gegen muslimische Einrichtungen sowie muslimische Personen und jene, die als solche wahrgenommen werden. Diese reichen von Beschmierungen bis zu verbalen und nonverbalen Angriffen im öffentlichen Raum, besonders gegen sichtbare Musliminnen.
Im Bildungsbereich gibt es Berichte über Druck auf Schüler, sich zu politischen Ereignissen auf bestimmte Art und Weise zu äußern. „Repression zeigt sich durch einschüchternde Äußerungen von Politiker*innen und verstärkte behördliche Kontrollen von muslimischen Einrichtungen“, so in der Pressemitteilung. Zudem gehe bei der Dokustelle Österreich Fälle von Silencing von Personen des öffentlichen Lebens ein, die sich mit Betroffenen solidarisieren.
In den Medien werde Generalverdächtigungen gegenüber Muslimen normalisiert. Insbesondere im Social Media Bereich werden demnach Muslime mit Gewaltbereitschaft und Terror gleichgesetzt. „Muslim*innen werden häufig pauschal allein für Antisemitismus in Österreich verantwortlich gemacht. Zugleich häufen sich Online-Kommentare, in welchen antimuslimisch rassistische sowie antisemitische Narrative in einem reproduziert und verbreitet werden“, heißt es weiter.
Aktuell sei es besonders wichtig, dass Politiker Verantwortung übernehmen. Um allen Menschen in Österreich Halt zu bieten, brauche es ein Absehen von der Reproduktion von Diskriminierung, eine Vorbildhaltung in Bezug auf den Abbau von Spaltung sowie eine gerechte Verteilung von Ressourcen. Es sei sicherzugehen, dass Communities nicht mit Angst, Sorgen und diskriminierenden Narrativen allein gelassen werden. Die Dokustelle Österreich appelliert zudem an zivilgesellschaftliche Organisationen, Personen des öffentlichen Lebens und alle Individuen dieser Geselllschaft, sich in ihrem Wirkungsbereich gegen alle Formen von Diskriminierung sowie Spaltung einzusetzen.