Rassismus

Frau in Bonn rassistisch beleidigt und geschlagen

Am Montag wurde eine junge syrische Frau von einem Unbekannten in Bonn rassistisch beleidigt und geschlagen. Dokumentationsstellen registrieren einen immer bedrohlicheren Ausmaß von Rassismus.

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2023
Polizei Rassismus
Symbolbild: Polizei © shutterstock, bearbeitet by islamiQ

Der Staatsschutz der Bonner Polizei hat nach einer rassistischen Beleidigung und einem Körperverletzungsdelikt im Bonner Zentrum am vergangenen Montag (06.11.2023) die Ermittlungen gegen einen bislang unbekannten Mann aufgenommen. Er soll eine 23-jährige syrische Frau zunächst rassistisch beleidigt haben und sie daraufhin auch geschlagen haben.

Zur Tatzeit gegen 19:15 Uhr saß die Frau auf einer Parkbank am Kaiserplatz. Der Verdächtige setzte sich demnach neben sie. Die junge Frau bat den Mann daraufhin, sich auf eine andere Parkbank zu setzen, da schließlich ausreichend unbesetzte Bänke vorhanden seien. In der Folge beleidigte der Verdächtige die Frau rassistisch, warf ihre Einkaufstasche zu Boden und schlug der 23-Jährigen ins Gesicht. Anschließend flüchtete der Tatverdächtige.

Gegenüber IslamiQ konnte die Polizei keine weiteren Aussagen machen, da die Ermittlung laufe und man noch zu wenige Informationen bezüglich der Tat habe.

Immer mehr rassistische Vorfälle

Schwarze, asiatische und muslimische Menschen erleben laut einer aktuellen Untersuchung besonders häufig Rassismus. In dem am 07.11.2023 veröffentlichten ersten Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) heißt es, dass jede zweite schwarze Person (54) von rassistischen Vorfällen in der Öffentlichkeit berichtet.

Grundlage des Monitors ist eine Untersuchung von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) von Juni bis November 2022. Nach eigenen Angaben nahmen an der repräsentativen Befragung nahmen mehr als 21.000 Personen in Deutschland teil.

Auch die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit CLAIM warnt im Zuge der aktuellen politischen und medialen Debatten vor einer Zunahme der Islamfeindlichkeit in Deutschland. Allein in den letzten drei Wochen wurden 53 Fälle von antimuslimischer Bedrohung, Gewalt und Diskriminierung dokumentiert, sowie online 240 antimuslimische Hasskommentare gezählt, die sich insgesamt auf nur 13 Meinungsbeiträge oder Artikel beziehen.

 

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Die dramatische Berichterstattung hier sollte doch bitteschön den Fokus etwas erweitern und auch über Vorfälle Bericht erstatten, die keinesfalls ausgeklammert werden können. So berichtete erst vorgestern die 'Bild'-Redaktion: "Libyer nach Feueranschlag auf Synagoge gefasst... in Erfurt konnte die Polizei zwei Libyer (22, 25) verhaften." Die Männer sollen bisherigen Ermittlungen zufolge in der Nacht zu Sonntag Gedenkzettel am Eingang der Synagoge angesteckt haben. Auf den Papieren hatten Menschen ihre Solidarität mit Israel und den Opfern der Hamas-Terroristen ausgedrückt. Die noch am Tatort bei der Neuen Synagoge in Erfurt festgenommenen Verdächtigen aus Libyen sind Asylbewerber und waren nach Polizeiangaben betrunken. Sie sollen zudem unter Drogeneinfluß gestanden haben und sind bereits polizeibekannt wegen Diebstahl und gefährlicher Körperverletzung. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) schrieb hierzu bei X/Twitter: "Wer Schutz bei uns begehrt, aber die Schutzrechte von Jüdinnen und Juden missachtet, der kann sich auf Schutzgewährung nicht mehr berufen." Ramelows Stellvertreter, Innenminister Georg Maier (SPD) fordert: "Nichtdeutsche Straftäter, die Synagogen angreifen, müssen sofort abgeschoben werden. Bei den Tatverdächtigen in Erfurt stellt sich zusätzlich die Frage, warum das aufgrund von Vorstrafen nicht bereits geschehen ist." Der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt erklärte: "Wer so etwas macht, muss unverzüglich ausgewiesen werden. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie importierter Antisemitismus in unseren Städten Raum greift." Das sind klare Politiker-Worte. Die syrische Frau in Bonn hat übrigens keinen Rechtsanspruch darauf, für sich alleine eine Parkbank beanspruchen und belegen zu dürfen. Natürlich hätte sie sich auch auf eine andere Bank setzen können um einer eventuellen Konfrontation auszuweichen. So ganz klug war ihr Verhalten jedenfalls nicht.
14.11.23
15:35