Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um den Pionier des Sohbets: Arkam ibn al-Arkam. Der erste islamische Gesprächskreis fand in der Wohnung von Arkam ibn al-Arkam statt. Arkam war sehr jung, als er den Islam annahm und spielte in der Anfangszeit der Offenbarung eine große Rolle. Arkams Haus wurde ein sicherer Ort, an dem sich Muslime versammeln konnten. Hier unterrichtete der Prophet (s), rezitierte die offenbarten Koranverse und lud die Menschen zum Islam ein.
Seither werden in der muslimischen Kultur Wohnungen, in denen religiöse Sohbets stattfinden, als „Dâr al-Arkam“ bezeichnet. Die Sohbets seien Licht. Wie Laternen die Straßen erleuchten, erleuchten sie die Dunkelheit in den Herzen. Muslime machen gerade eine schwere Zeit durch. Deshalb sei es wichtig, den Kontakt zu den Glaubensgeschwistern mehr denn je zu pflegen, sich mit Sabr und Gebeten Allah zuzuwenden, ihn um Hilfe zu bitten und natürlich an Arkam-Sohbets teilzunehmen.
Seit 40 Tagen verhungern und verdursten Tausende Palästinenser vor den Augen aller Welt. Die Welt schaut zu. Sie werden lebendig begraben, getötet und vertrieben. Ihnen werde nicht mal das Recht auf ein freies Leben gegeben. Laut den Vereinten Nationen wurden in 40 Tagen mehr als 5000 palästinensische Kinder getötet. Diese unverhältnismäßige Gewalt, dieser unverhältnismäßige Krieg müsse ein Ende finden.
Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt das Gewissen. Eine der grundlegenden Veranlagungen, die Allah jedem Menschen gegeben habe, sei das Gewissen. Das Gewissen sei die göttlichen Stimme, die die Handlungen nach moralischen Maßstäben überwache, und Freude empfinden lasse, wenn Gutes getan werde, und Schmerz, wenn Übles getan werde.
Das Ziel des Islam sei es, die Menschen dazu anzuleiten, die ursprünglichen Veranlagungen ihrer Schöpfung zu bewahren, und gewissenhafte Individuen und Gesellschaften zu schaffen. Die Propheten seien Botschafter des Gewissens, die beauftragt wurden, die Menschen eben an dieses Abkommen zu erinnern. Eine der Möglichkeiten, ein aktives Gewissen zu haben, bestehe darin, Empathie zu zeigen, sich also in die Lage anderer Menschen hineinzuversetzen und zu versuchen, ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen. Deshalb sollten alle Menschen auf der Welt gemeinsam mit den Leidenden mitfühlen und ihr Gewissen immer lebendig und aktiv halten.
In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Würde des Menschen und der Dienst am Menschen. Unter allen Geschöpfen sei es der Mensch, dem die höchste Würde zukommt. Daher sei es wichtig den Menschen nicht auf sein Äußeres zu begrenzen.
Der Islam verbiete dem Starken den Schwachen zu tyrannisieren, dem Reichen den Armen zu drangsalieren und Leuten von hohem Rang anderen gegenüber hochmütig zu sein und Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Rasse als minderwertig anzusehen. Wenn aber der Mensch seinen Wert nicht wertschätze und die Grenzen der Menschlichkeit mit Füßen trete, werde alles besondere in seinem Leben verlieren.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.