Freitagspredigten, 01.12.2023

Barmherzigkeit, Behinderung, gute Taten

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Der Mensch wurde als Kalif, das heißt als „Vertreter“ Allah’s auf die Erde geschickt. Hier werde er einer Prüfung unterzogen, bei der sich herausstellen solle, ob er tue, wofür er geschaffen wurde.

Die Art und Weise, wie die Menschen geprüft werden, sei unterschiedlich. Asls Muslime sei man sich bewusst, dass Prüfungen von Allah kommen. Muslime lehnen sich nicht auf, sondern bleiben standhaft und bewahren ihr Vertrauen in Allahs Weisheit. Der Mensch könne in guten Zeiten geprüft werden und die Prüfung verlieren, genauso wie er in einer schlechten Lebensphase eine Prüfung gut meistern kann. Eine Prüfung zu bestehen oder zu verlieren hänge davon ab, wie der Mensch sich verhält – ob er Geduld, Standhaftigkeit, Vertrauen und Ergebenheit in Allah zeige oder nicht.

Es könne passieren, dass Muslime unter der Last einer Prüfung zusammenzubrechen scheinen. Uns sei jedoch bewusst, dass Allah über all den Schmerz und das Leid, Bescheid weiß. Nichts geschehe ohne seine Erlaubnis. Auch wenn Muslime vom Schlechten getroffen werde, Geduld und Vertrauen zu bewahren, gehöre zum Charakter der Muslime. Niemals dürfe man die Hoffnung verlieren.

Behinderung

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema Behinderungen. Die Menschheit werde verschiedensten Prüfungen unterzogen, da die Welt ein Prüfungsort sei. Manche Menschen werden mit ihrem Wohlstand, manche mit ihrer Gesundheit und manche mit Hunger und Fülle geprüft. Muslime glauben daran, dass Allah, der Erhabene, die Menschen nicht nach ihrem physischen Zustand, ihrer Krankheit oder Gesundheit; sondern nach ihrer tugendhaften Moral, ihrem wahrhaftigen Glauben, ihrer festen Glaubensüberzeugung und ihren guten Verhaltensweisen beurteilen werde.

Auch wenn Menschen heute körperlich gesund sein mögen, wissen sie nicht, was ihnen morgen widerfahren werde. Niemand darf vergessen, dass er ein potenzieller Behinderter sei. Die größte Behinderung sei Lieblosigkeit, Mitleidlosigkeit und Gewissenlosigkeit. Muslime sollten stets das Auge der Blinden, das Ohr der Gehörlosen, die Worte der Stummen und die Füße der Gehbehinderten sein. Sie sollten denen entgegentreten, die das Leben erschweren und behindern.

Gute Taten

In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Bedeutung von guten Werken. Jeder Mensch sollte sich mit guten Tagen beschäftigen. Der Maßstab für eine gute Tat sei, dass Allah mit ihr zufrieden sei. Taten, mit denen Allah zufrieden sei, seien solche Werke, die Allah und der Prophet Muhammad (s) geboten oder sie gebilligt haben und die zu den Aufgaben der Muslime gehören.

Betrachte man die guten Werke noch ausführlicher, so sei jede Tat, den der Islam gutheiße und für die er eine Belohnung verspreche, insbesondere jede der obligatorischen Gottesdienste, eine gute Tat. Gerechtigkeit, Toleranz, Hilfe für Bedürftige, Barmherzigkeit, Aufrichtigkeit, Gütigkeit gegenüber den Eltern, Liebe um Allahs willen, die Rezitation des Kur’ans, Vergebung, Rückgabe des anvertrauten Gutes an seinen rechtmäßigen Besitzer und Eigentümer, Spenden auf dem Weg Allahs, Menschen von Schlechtigkeiten abzuhalten und sogar der gute Wille gehören zu den guten Werken. Die Gesamtheit all dieser Taten mache einen wertvollen Menschen aus.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.