Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Kraft der Verbundenheit. Der Mensch wurde in eine Familie hineingeboren, der er sich verbunden fühlen. Während der Mensch älter werde, fühle er sich auch anderen Menschen und Dingen verbunden. Zum Beispiel seiner Nachbarschaft, seiner Stadt und seinem Land. Das Gefühl der Verbundenheit sei menschlich und wertvoll. Als Muslime sei jedoch die wichtigste Verbundenheit die Beziehung zu Allah und seinen Gesandten.
Muslim zu sein, bringe Verantwortungen mit sich. Der Islam stehe im Einklang mit der menschlichen Natur. Von dem Menschen werde nichts verlangt, was der Natur des Menschen widerspreche. Allah will nicht, dass der Mensch abgeschieden leben, fernab der Gesellschaft. Allah zu dienen sei möglich, wenn man gemeinsam mit anderen Menschen zusammenlebe und soziale Verantwortung übernehme.
Eine der größten Ibâdas sei der Dschihad, d. h. sich für Allah im Leben anzustrengen. Dschihad bedeute, dass man das, was richtig, gut und schön sei, mehr lieben als alles andere. Es gehe darum, in der Gesellschaft für diese Werte einzustehen und sie angemessen und mit Weisheit zu vermitteln. Niemals dürfen Bequemlichkeit und persönliche Interessen das Leben eines Muslims bestimmen. Als Umma des letzten Propheten (s) gehen Muslime gerade durch schwere Zeiten. Deshalb sollte jeder Muslim die Verbundenheit zu seiner Gemeinschaft stärken, in dem er diese unterstützt.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Arroganz. Arroganz sei eine psychologische Krankheit, die Allah nicht mag. Die Arroganz – oder auch Hochmut – sei das Problem, sich anderen gegenüber als überlegen zu betrachten. Arroganz sei auch ein Zustand der Selbstsucht, der den Menschen dazu verleite, sich für das Zentrum der Welt zu halten. Dabei sei der Mensch vergänglich. Sein Leben, sein Besitz, seine Stellung und sein Ansehen seien nur vorübergehend. Nur Allah, der Allmächtige, ist der Beständige und der Größte.
Das Heilmittel für die Krankheit der Arroganz sei das in Ehrfurcht verrichtete Ritualgebet. Die Reihenordnung im Ritualgebet sei eine schöne Lehre, die beibringe, dass der Vorgesetzte und der Untergebene, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, der Reiche und der Arme in der Gegenwart Allahs gleich seien.
In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Wahrung der Familienbande. Die Familie sei für den Fortbestand der Menschheit von enormer Bedeutung. Der Frieden in der Familie sei hingegen für das gesunde Aufwachsen der Generationen wichtig.
Eine Familie sollte nicht zum Zweck vorübergehender Freude gegründet werden, sondern zwecks erhabener Gefühle. Sie sollte mit wahrhaftigen Zielen fortgeführt werden. Wenn das Fundament der Familie auf dem festen und rechtmäßigen Boden der Ehe errichtet werde, entstehe ein starkes geistiges Band zwischen den Eheleuten. Um dieses Band ein Leben lang aufrechterhalten und stärken zu können, seien Barmherzigkeit, Respekt, Liebe und je nachdem Opferbereitschaft erforderlich. Dabei sollte jedoch niemals die Grenzen des Islams überschritten werden.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.