Seit der Gewalteskalation im Gazastreifen wurde ein sprunghafter Anstieg islamfeindlich motivierter Straftaten verzeichnet. Nun wurde ein Friseursalon in Berlin mit einem Davidstern beschmiert.
In der Nacht auf den 16. Dezember im Berliner Stadtteil Wedding haben Unbekannte einen Friseursalon mit einem Davidstern und dem Schriftzug „Israel“ versehen. Der Inhaber des Salons hat palästinensische Wurzeln. Eine aktuelle Polizeimeldung zu dem Vorfall gibt es bisher noch nicht. Anwohner bemängeln die fehlende Präsenz der Polizei sowie der Medien.
Seit dem Ausbruch des Krieges im Nahen Osten wurde ein „sprunghafter Anstieg“ islamfeindlich motivierter Straftaten verzeichnet. Die Angriffe reichten von Beleidigungen auf offener Straße bis hin zu tätlichen Angriffen auf Muslime sowie ihre Einrichtungen.
Noch am Morgen des 11. Dezember wurden an der Fassade des Heinrich-Heine-Gymnasiums in München rassistische Schmierereien – darunter der Slogan „Kill all Palestinians“ – entdeckt. Die Schulleitung verurteilte diesen Angriff aufs Schärfte. „Unmittelbar nachdem die Schmierereien entdeckt wurden, wurde von Seiten der Schulleitung Anzeige erstattet und die Entfernung der Schmierereien veranlasst.
In vielen Städten kam es zu islamfeindlichen Vorfällen oder Angriffen auf Moscheen. Vor einigen Wochen haben Unbekannte mehrere Hakenkreuze und Davidsterne auf Grabmale des muslimischen Friedhofs auf dem Magdeburger Westfriedhof gesprüht. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.
Auch die Zahl der Angriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland hat wieder zugenommen. In den ersten neun Monaten wurden bereits mehr Angriffe registriert als im Vorjahr. Insgesamt hat die Polizei 686 islamfeindliche Angriffe erfasst. Die Bundesregierung hat zwischen Juli und September bislang 271 Angriffe auf Muslime, die aus islamfeindlicher Motivation heraus begangen wurden. Darunter galten 20 Angriffe auf eine Moschee.