Freitagspredigten, 22.12.2023

Botschaft des Propheten Îsâ (a), Verschwendung, Schutz des Glaubens

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Botschaften des Propheten Îsâ (a). Allah habe den Menschen immer wieder Propheten geschickt. Einer dieser Propheten war Îsâ (a), der Sohn Maryams. Der Prophet Îsâ (a) kam auf wundersamerweise ohne Vater auf die Welt. Er hatte die Aufgabe, sein Volk zu warnen und ihnen den rechten Weg zu zeigen. Er verkündete ihnen die Botschaft, die ihm Allah herabsandte. Dies tat er mit Liebe und Großmütigkeit. 

Îsâ (a) lehrte die Menschen, die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit nicht zu verlieren. Nur wer den Tawhîd ablehne und Allah etwas beigeselle, dem wird die Barmherzigkeit nicht zuteilwerden. Dies sei auch die Botschaft des Islams, der die Botschaft Îsâs (a) und die der Propheten davor bestätigt und vervollständigt.

Heute werde die Botschaft Îsâs (a) leider vernachlässigt. Das betreffe nicht nur die Ibâdas, sondern auch den zwischenmenschlichen Umgang, der auf Liebe, Großmütigkeit, Verständnis und Solidarität beruhen sollte. Auch Vorurteile gegenüber Muslimen und anderen Menschen sowie die zunehmende Islamfeindlichkeit seien einige Beispiele, die nicht mit den Botschaften Îsâs (a) und den Lehren des Islams übereinstimmen.

Allah liebt nicht die Verschwenderischen!

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema der Verschwendung. Eine der Verhaltensweisen, die Allah nicht liebe, seı Verschwendung. Verschwendung beschreibe die übermäßige Nutzung einer Gunst für einen Zweck, der nicht notwendig sei. Die Verschwendung, die „den Wert der erhaltenen Möglichkeiten nicht zu kennen“ bedeutet, sei eine große Respektlosigkeit gegenüber den Gaben Allahs.

Wenn von Verschwendung die Rede sei, sei die Verschwendung von Hab und Gut das Erste, das dem Menschen in den Sinn kommt. Der Prophet (s) machte jedoch auf das breitere Ausmaß der Verschwendung aufmerksam und gab den Rat, dass Muslime den Wert der Jugend vor dem Alter, der Gesundheit vor der Krankheit, des Reichtums vor der Armut, der freien Zeit vor der Beschäftigung und des Lebens vor dem Tod schätzen soll.

Die Welt sei dem Menschen anvertraut. Deshalb seien sie dazu verpflichtet, alle Ressourcen und Möglichkeiten, die sich ihnen in der Welt bieten, mit Bedacht und in ausgewogener Weise zu nutzen und entsprechend zu handeln.

Schutz des Glaubens

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche der Schutz des Glaubens thematisiert. Leben und Besitztum seien für die materielle Existenz von großer Bedeutung. Genauso sei der Glaube wichtig für das geistige Leben. So, wie der Muslim sein vergängliches Leben schützen müsse, um weiter existieren zu können, müsse er auch seinen Glauben schützen, um das ewige Leben zu retten.

Der Iman (Glaube) sei das wertvollste Gut. Die erste Säule des Glaubens sei die Anerkennung des Herzens, das heiße zweifellos an die Glaubensgrundsätze zu glauben. Die zweite Säule sei Bekenntnis mit der Zunge, dass heiße das, woran man glaube, mit der Zunge zu bezeugen. Gute Taten hingegen seien Ausdruck des Glaubens. Daher müsse man den Glauben das ganze Leben lang vor Dingen schützen, die dieser „Anerkennung” und dem „Bekenntnis” schaden.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Die Botschaften des Propheten Isa (a) werden hier ja auch berücksichtigt, so kann man lesen. Da ist von zwischenmenschlichem Umgang die Rede, der auf Liebe, Großmütigkeit, Verständnis und Solidarität beruhen sollte. Stimmen die folgenden Beispiele auch nicht mit den Botschaften Isas (a) und den Lehren des Islams überein? Handelt eine der weltweit führenden islamischen Institutionen, die "Al-Azhar", 'Die Leuchtende' in Kairo, nicht immer richtig? Gestern wurde im Programm Deutschlandfunk diese Nachricht gesendet: "Kardinal Marx verurteilt islamische Institution 'Al-Azhar' für deren Hamas-Unterstützung." Der Erzbischof von München und Freising fand deutliche Worte in einem Gespräch mit dem Magazin "Fokus" und sagte, er könne keinen Dialog mit Religionsvertretern führen, die den Massenmord der Hamas (Terrororganisation) rechtfertigten. Der Kardinal kritisierte, dass der Al-Hazar-Chef & Großimam behaupte, die Hamas führe einen "Befreiungskrieg". Obwohl bei einem Treffen des Papstes 2019 mit diesem Großimam beide vereinbart hätten, sich gegen Gewalt und Terror einzusetzen. Marx kritisierte auch die islamischen Geistlichen im Iran, die sich für die Vernichtung Israels einsetzten. Es gehe ihm nicht um einzelne religiöse Fanatiker in Teheran, sondern um die Riege derer, die an der Staatsspitze stünden. Der Kardinal verurteilte auch den Missbrauch von Religion für ideologische Zwecke durch die orthodoxe Kirche in Russland. Dass der Patriarch von Moskau den Krieg gegen die Ukraine massiv unterstütze, sei ein Hohn. Die IGMG-Gemeinschaft hat sicherlich auch eine Meinung zu den klaren Worten von Kardinal Reinhard Marx. Und wie lautet diese?
23.12.23
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