Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Botschaften des Propheten Îsâ (a). Allah habe den Menschen immer wieder Propheten geschickt. Einer dieser Propheten war Îsâ (a), der Sohn Maryams. Der Prophet Îsâ (a) kam auf wundersamerweise ohne Vater auf die Welt. Er hatte die Aufgabe, sein Volk zu warnen und ihnen den rechten Weg zu zeigen. Er verkündete ihnen die Botschaft, die ihm Allah herabsandte. Dies tat er mit Liebe und Großmütigkeit.
Îsâ (a) lehrte die Menschen, die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit nicht zu verlieren. Nur wer den Tawhîd ablehne und Allah etwas beigeselle, dem wird die Barmherzigkeit nicht zuteilwerden. Dies sei auch die Botschaft des Islams, der die Botschaft Îsâs (a) und die der Propheten davor bestätigt und vervollständigt.
Heute werde die Botschaft Îsâs (a) leider vernachlässigt. Das betreffe nicht nur die Ibâdas, sondern auch den zwischenmenschlichen Umgang, der auf Liebe, Großmütigkeit, Verständnis und Solidarität beruhen sollte. Auch Vorurteile gegenüber Muslimen und anderen Menschen sowie die zunehmende Islamfeindlichkeit seien einige Beispiele, die nicht mit den Botschaften Îsâs (a) und den Lehren des Islams übereinstimmen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema der Verschwendung. Eine der Verhaltensweisen, die Allah nicht liebe, seı Verschwendung. Verschwendung beschreibe die übermäßige Nutzung einer Gunst für einen Zweck, der nicht notwendig sei. Die Verschwendung, die „den Wert der erhaltenen Möglichkeiten nicht zu kennen“ bedeutet, sei eine große Respektlosigkeit gegenüber den Gaben Allahs.
Wenn von Verschwendung die Rede sei, sei die Verschwendung von Hab und Gut das Erste, das dem Menschen in den Sinn kommt. Der Prophet (s) machte jedoch auf das breitere Ausmaß der Verschwendung aufmerksam und gab den Rat, dass Muslime den Wert der Jugend vor dem Alter, der Gesundheit vor der Krankheit, des Reichtums vor der Armut, der freien Zeit vor der Beschäftigung und des Lebens vor dem Tod schätzen soll.
Die Welt sei dem Menschen anvertraut. Deshalb seien sie dazu verpflichtet, alle Ressourcen und Möglichkeiten, die sich ihnen in der Welt bieten, mit Bedacht und in ausgewogener Weise zu nutzen und entsprechend zu handeln.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche der Schutz des Glaubens thematisiert. Leben und Besitztum seien für die materielle Existenz von großer Bedeutung. Genauso sei der Glaube wichtig für das geistige Leben. So, wie der Muslim sein vergängliches Leben schützen müsse, um weiter existieren zu können, müsse er auch seinen Glauben schützen, um das ewige Leben zu retten.
Der Iman (Glaube) sei das wertvollste Gut. Die erste Säule des Glaubens sei die Anerkennung des Herzens, das heiße zweifellos an die Glaubensgrundsätze zu glauben. Die zweite Säule sei Bekenntnis mit der Zunge, dass heiße das, woran man glaube, mit der Zunge zu bezeugen. Gute Taten hingegen seien Ausdruck des Glaubens. Daher müsse man den Glauben das ganze Leben lang vor Dingen schützen, die dieser „Anerkennung” und dem „Bekenntnis” schaden.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.