Islamiq

Am Mayener Hauptfriedhof in Rheinland-Pfalz soll gemäß dem Beschluss des Stadtrats eine spezielle Fläche für die Beisetzung muslimischer Gemeindemitglieder eingerichtet werden. Diese Fläche befindet sich in unmittelbarer Nähe zum anonymen Grabfeld und ist für die Anlage von Reihengräbern vorgesehen. Um eine respektvolle Ausrichtung zu gewährleisten, sollen die Gräber, soweit möglich, nach Osten in Richtung Mekka ausgerichtet werden.

Die Regelungen für die Nutzung dieser Gräber entsprechen den Bestimmungen der Friedhofssatzung der Stadt Mayen. Die Laufzeit der Nutzung ist in dieser Satzung festgelegt, und eine Verlängerung kann auf Antrag genehmigt werden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass ein automatischer Anspruch auf eine solche Verlängerung nicht besteht.

Die Schaffung dieses speziellen Grabfeldes unterstreicht das Bestreben der Stadt Mayen, die Bedürfnisse verschiedener religiöser Gemeinschaften zu berücksichtigen und einen Ort der Ruhe und Würde für jeden Bürger zu gewährleisten.

Wachsende Nachfrage, begrenztes Wissen

Ein aktuelles Gutachten der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (aiwg) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zeigt, dass sich immer mehr Muslime in Deutschland bestatten lassen. Auch weil sie sich hier heimisch fühlen. Für Bestattungen von Muslimen nach islamischen Ritus auf deutschen Friedhöfen fehlt jedoch oft das nötige Fachwissen. Zwar sei die Beisetzung rechtlich auf vielen Friedhöfen inzwischen möglich, jedoch häufig nicht bekannt, was bei Bestattungen von Muslimen und der Einrichtung von islamischen Grabfeldern zu beachten ist und an wen sich Friedhöfe bei Fragen wenden könnten.