Die DITIB appelliert in einem offenen Brief an die Bundesregierung, sich für mehr humanitäre Hilfeleistungen für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen einzusetzen.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) hat an die Bundesregierung appelliert, sich für mehr humanitäre Hilfeleistungen für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen einzusetzen. „Die humanitäre Tragödie in Gaza nimmt unerträgliche Maße an, das menschliche Leid und das Drama der palästinensischen Zivilbevölkerung erschüttert die Herzen der Menschen weltweit“, schrieb der Bundesverband (Köln) in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief an die Bundesregierung. Die DITIB forderte ein Ende der Gewalt und eine sofortige Waffenruhe. Der schon mehr als zwei Monate dauernde Krieg nehme dramatische Ausmaße an, mit hohen Opferzahlen, mit Leid und Chaos für beide Völker.
Es gebe „keine Alternative zu Versöhnung und Frieden“, betonte Bundesvorsitzender Muharrem Kuzey. „Wir müssen uns gemeinsam für den nachhaltigen Frieden und für die humanitäre Hilfeleistung in der Region einsetzen.“ Die DITIB forderte in dem Schreiben: „Die Bundesregierung muss in diesen herausfordernden Zeiten eine Stimme der Vernunft sein und lautstark für das Völkerrecht einstehen.“
Kuzey sagte: „Muslime sind höchst besorgt über die humanitäre Katastrophe und möchten helfen.“ Die DITIB werde „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ alles unternehmen, um Hilfen in die Krisenregion zu organisieren. „Wir können das menschliche Leid, das rücksichtslose Töten und Sterben von Zivilisten – ungeachtet der Ethnie, des Glaubens oder der Weltanschauung – nicht länger ignorieren.“ Stimmen aus der Politik, die eine Waffenruhe fordern, sollten lauter werden. Kuzey verwies vor allem auf die Lage der Familien, Frauen und Kinder.
„Das Vorgehen der israelischen Regierung im Gaza darf nicht noch weiteres menschliches Leid hervorbringen“, hieß es in dem Brief. Es brauche „den Einsatz intensiver Friedensdiplomatie, um der Gewaltspirale ein Ende zu setzen.“
Die Hamas und andere Gruppen aus dem Gazastreifen hatten Israel am 7. Oktober überfallen, rund 1200 Menschen getötet sowie etwa 240 Menschen entführt.
Israel hat seit dem 7. Oktober mit massiven Militäraktionen im Gazastreifen agiert. Dabei kamen laut Behörden im Gazastreifen mehr als 21 000 Menschen ums Leben, mehr als 55 000 Menschen wurden verletzt. (dpa, iQ)