Wächtersbach

Verdacht auf rechtsextrem motivierte Brandstiftung an Wohnhaus

Nach dem Wohnhausbrand in Wächtersbach ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Brandstiftung mit rechtsextremer Tatmotivation.

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2023
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Rassistisch motivierte Brandstiftung in Wächtersbach (c)privat, bearbeitet by iQ
Rassistisch motivierte Brandstiftung in Wächtersbach (c)privat, bearbeitet by iQ

Nach dem Wohnhausbrand in Wächtersbach ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Brandstiftung mit rechtsextremer Tatmotivation. Das teilte die Staatsanwaltschaft Hanau am Donnerstag mit. An mehreren Wänden innerhalb des ausgebrannten Hauses war der gesprühte Schriftzug „Ausländer raus“ gefunden worden. Auch der Staatsschutz des zuständigen Polizeipräsidiums ermittelt.

In dem Haus wohnte eine Familie aus Pakistan, die nach Angaben der Stadt seit vielen Jahren integriert im Stadtteil Wittgenborn lebte. Beim Feuer in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag wurde niemand verletzt. Das Gebäude war bei dem Brand stark beschädigt worden und ist nicht mehr bewohnbar. Die betroffene Familie kam nach Angaben der Stadt im Main-Kinzig-Kreis bei Freunden unter. Nähere Aussagen dazu, wie genau der Brand in dem Haus entstanden war, konnten die Ermittler zunächst nicht treffen. Bei der Staatsanwaltschaft führt das Dezernat für politisch motivierte Straftaten die Ermittlungen in dem Fall. Die Ermittler suchen nach möglichen Zeugen.

„Wer solche Taten begeht, greift unsere ganze Gesellschaft an“

„Die Parolen, die an den Wänden entdeckt wurden, sind verabscheuungswürdig und verhetzend“, sagte Martina Feldmayer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion am Donnerstag. „Wer solche Taten begeht, greift unsere ganze Gesellschaft an.“ „Es reicht nicht, diese Taten zu verurteilen, man muss den Nährboden bekämpfen, der rechte Gewalt begünstigt: das Erstarken der Rechten und die rassistische Hetze gegen Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete“, sagte die Linken-Bundesvorsitzende Janine Wissler am Mittwoch.

Der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz und Bürgermeister Andreas Weiher (beide SPD) teilten am Donnerstag indes mit, eine politische und gesellschaftliche Einordnung sei erst möglich, wenn die Ursachen für den Brand und die rassistischen Schmierereien zuverlässig aufgeklärt seien. (dpa, iQ)