Hanau

Verschlossener Notausgang in Hanau: Kein Verfahren gegen Polizisten

Im Zusammenhang mit dem verschlossenen Notausgang während dem Terroranschlag Hanau wird die hessische Polizei kein Disziplinarverfahren gegen einen Polizisten einleiten.

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01
2024
Hanauer Anschlag Opfer des Anschlags in Hanau © Twitter, bearbeitet by iQ
Opfer des Anschlags in Hanau © Twitter, bearbeitet by iQ

Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in Hanau wird die hessische Behörde kein Disziplinarverfahren gegen einen Polizisten einleiten. Auf Anfrage der Frankfurter Rundschau gäbe es „keine Erkenntnisse“ auf einen Verstoß. Die Polizisten hätten vor dem Anschlag den Barbetreiber angewiesen, die Notausgangstür verschlossen zu halten – denn bei Razzien könnten Barbesucher durch den Notausgang fliehen. Ein Zeuge hatte die Anweisung der Polizisten persönlich mitbekommen.

Die Staatsanwaltschaft Hanau hat eine neue Ermittlung wegen dem Notausgang in der Arena-Bar abgelehnt. Sie sehe keinen Verdacht auf eine Straftat – trotze einer neuen Zeugenaussage. Der Grund: Auch wenn ein Polizist eventuell das Verschließen des Notausgang rechtswidrig angeordnet hat, sei es nicht sicher, ob die Besucher tatsächlich zum Notausgang gelaufen wären, wenn der Notausgang in der Tatnacht offen gewesen wäre.

Bei dem rechtsextremen Attentat hatte ein 43-Jähriger neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Einer der Tatorte war eine Bar im Hanauer Stadtteil Kesselstadt, in der mehrere Menschen getötet wurden.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Hanau und kein Ende. Selbstverständlich kann und darf es dazu auch nicht einfach ein Ende geben. Zu schlimm war der ganze Geschehensablauf. Wird hier aber auch dem schrecklichen Geschehen auf dem Weihnachtsmarkt Breitscheidplatz in Berlin von 2016 eine ähnliche Aufmerksamkeit in der Berichterstattung zuteil? Nicht nur in einer neueren SWR-Doku-Reihe zu diesem schlimmsten islamistischen Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik wird immer noch gefragt: Ist diese Tat mit dreizehn Toten wirklich aufgeklärt? Eine Gruppe von investigativen ARD-Journalisten gab sich mit den Ergebnissen von drei Untersuchungsausschüssen nicht zufrieden. Sitzen zudem die wahren Strippenzieher hinter diesem Terroranschlag m Irak? Denn der Attentäter war keinesfalls ein Einzeltäter. Dieser Anschlag veränderte unzählige Leben, besonders die Leben der Betroffenen, der Hinterbliebenen oder der Verletzten - ihre ganze Welt ist auf den Kopf gestellt. So der SWR-Podcast. Es gibt noch etliche unbeantwortete Fragen.
10.01.24
15:19
Maximalist sagt:
Anmerkung zum Kommentar von Minimalist Können wir im Jahr 2024 endlich aufhören, Terroranschläge als islamistisch zu bezeichnen? Oder fehlen uns einfach dazu die Gehirnzellen, um zwischen der Religion Islam und Terrororganisationen (welche im eigenen Namen Handeln) zu differenzieren?
17.01.24
13:36