Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Infak. „Infak“ (dt. Spenden), bedeutet, zu teilen, was Allah dem Menschen gegeben habe. Es bedeute, sich um Bedürftige zu kümmern und ihnen eine helfende Hand zu reichen. Infak sei es auch, unseren Familien, Verwandten, Nachbarn, Glaubensgeschwistern und der gesamten Menschheit nützlich zu sein.
Ein Muslim, der sich seiner Verantwortung gegenüber der Menschheit bewusst sei, handelt nicht egoistisch. Er könne Bedürftige und Notleidende nicht einfach ignorieren, sondern sei bemüht, von den Möglichkeiten, die Allah ihm gab, auf Allahs Weg zu spenden. Dies tue er, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, nicht für Anerkennung in der Gesellschaft.
Durch die Infak-Kampagnen sei es der IGMG mit Allahs Hilfe gelungen, Kindergärten, Privatschulen, Bildungszentren und Studentenheime sowie weitere Einrichtungen zu fördern. Aus diesem Grund lade die IGMG alle dazu ein, sich an der diesjährigen Infak-Kampagne zu beteiligen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche den Tawhîd. Allah habe die Menschen mit der Fähigkeit erschaffen, Ihn zu erkennen. Hierzu habe er den Menschen mithilfe von Propheten zum Glauben an die Einheit und Einzigkeit erinnert. Das Gegenteil von Tawhîd sei Schirk. Schirk beschreibe „die Annahme, dass Allah einen Partner hat, der Ihm in seinem Wesen, seinen Eigenschaften, seinen Handlungen oder seiner Anbetung und Verehrung gleich oder ähnlich ist“.
Der edle Koran übe scharfe Kritik an denjenigen, die neben Allah weitere Götter anerkennen. Die Allah beigesellten Existenzen charakterisiert er wiederum als Wesen, die weder nützen noch schaden können. Eine weitere Dimension des Schirk bestehe in der Vorstellung, dass Allah Seinen Dienern fern ist, sodass man Vermittler hinzuzieht, um eine Nähe zu Allah herzustellen.
In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Bedeutung von guten Werken. Jeder Mensch sollte sich mit guten Tagen beschäftigen. Der Maßstab für eine gute Tat sei, dass Allah mit ihr zufrieden sei. Taten, mit denen Allah zufrieden sei, seien solche Werke, die Allah und der Prophet Muhammad (s) geboten oder sie gebilligt haben und die zu den Aufgaben der Muslime gehören.
Betrachte man die guten Werke noch ausführlicher, so sei jede Tat, den der Islam gutheiße und für die er eine Belohnung verspreche, insbesondere jede der obligatorischen Gottesdienste, eine gute Tat. Gerechtigkeit, Toleranz, Hilfe für Bedürftige, Barmherzigkeit, Aufrichtigkeit, Gütigkeit gegenüber den Eltern, Liebe um Allahs willen, die Rezitation des Kur’ans, Spenden auf dem Weg Allahs, Menschen von Schlechtigkeiten abzuhalten und sogar der gute Wille gehören zu den guten Werken. Die Gesamtheit all dieser Taten mache einen wertvollen Menschen aus.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.