Essen

Zwei junge Männer versuchen im Bau befindliche Moschee anzuzünden

In der Nacht zum Samstag wurde ein Brandanschlag auf eine Moschee in Essen verübt. Zudem wurde ein großes Hakenkreuz entdeckt, das in den Schnee getreten worden war. Die Tatverdächtigen konnten festgenommen werden.

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Symbolbild: Brandanschlag © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Brandanschlag © shutterstock, bearbeitet by iQ

Nach dem Brand auf einer Moschee-Baustelle im Essener Stadtteil Karnap hat der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen. Ein Anwohner hatte am Freitagabend über den Notruf gemeldet, dass auf der Baustelle eingebrochen und „gezündelt“ worden sei, teilte die Polizei am Samstag mit. Polizeibeamte konnten zwei Männer deutscher Nationalität im Alter von 18 und 19 Jahren noch auf der Baustelle vorläufig festnehmen und zwei Feuerzeuge sicherstellen.

Gegen die beiden wird laut Polizei wegen des Verdachts der Brandstiftung und der Verwendung von Kennzeichen verbotener Organisationen ermittelt. Auf dem Dach der Moschee-Baustelle wurde den Angaben zufolge ein drei mal drei Meter großes Hakenkreuz entdeckt, das in den Schnee getreten worden war. Noch in der Nacht wurden die Wohnungen der beiden Männer per Beschluss durchsucht.

„Nach aktuellen Erkenntnissen sind die beiden Tatverdächtigen in der Vergangenheit noch nicht durch politisch motivierte Straftaten aufgefallen“, hieß es in der Polizeimitteilung. Weil zu diesem Zeitpunkt keine ausreichenden Haftgründe vorlagen, ordnete die Staatsanwaltschaft die Freilassung der Männer an.

Moschee verurteilt Brandanschlag

In einer Mitteilung zeigt sich die bosnische Gemeinde in Essen schockiert über den Angriff. „Wir sind zutiefst schockiert über den verübten Anschlag auf unsere Gemeinde, der zugleich einen Angriff auf die Religionsfreiheit in unserem Land darstellt. Seit über 40 Jahren sind wir als religiöser und kultureller Verein für unsere Mitglieder mit bosnisch-herzegowinischen Wurzeln aktiv und in Essen beheimatet“, erklärt die Gemeinde in Essen. Mit dem Bau eines neues Kulturzentrumst in Verbindung mit einer neuen Moschee in Essen-Karnap habe man sich vor gut einem Jahr auf den Weg gemacht, die „Vereinsarbeit auf ein neues Niveau zu heben“.

Der Anwohner habe laut Polizei zunächst Taschenlampenlichter auf dem Dach der Moschee gesehen. Danach habe der Zeuge auch Feuer auf der Baustelle wahrgenommen. Die Polizeibeamten entdeckten brennende Baumaterialien – unter anderem Plastikfolien, die sich an Lichtkuppeln und Türen befanden. Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr konnte die Polizei die Brände löschen. Kuppeln und Türen wurden beschädigt. (dpa, iQ)