Eine Personengruppe auf dem Bahnhof in Elsterwerda beleidigt eine Muslimin rassistisch und versucht, ihr das Kopftuch herunterzureißen. Zwei junge Männer, die ihr helfen wollten, werden von der Gruppe angegriffen. Der Staatsschutz ermittelt.
Nach einem mutmaßlich rassistischen Übergriff mit zwei Verletzten auf dem Bahnhof in Elsterwerda (Elbe-Elster) ermittelt der Staatsschutz. Nach Angaben der Polizei hatten zwei Männer beobachtet, wie dort eine Frau in der Nacht auf Samstag aus einer Personengruppe heraus rassistisch beleidigt wurde. Ein Mann soll demnach auch versucht haben, der Frau ihr Kopftuch vom Kopf zu ziehen, wie die Polizei am Montag weiter mitteilte.
Als die beiden Zeugen, ein 18-Jähriger und ein 20-Jähriger, der Frau helfen wollten, seien sie aus der Gruppe heraus beleidigt und geschlagen worden.
Die beiden Männer erlitten Verletzungen im Kopfbereich, die anschließend im Krankenhaus versorgt wurden. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigungen eingeleitet. Da ein „rassistischer Hintergrund“ geprüft wird, leitet der zuständige Staatsschutz die Untersuchungen, wie es hieß.
Seit dem Nahostkonflikt haben Muslime einen alarmierenden Anstieg von islamfeindlichen Straftaten verzeichnet. Zu den Delikten zählten neben Körperverletzung auch Beleidigung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Auch die Zahl der Angriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland hat wieder zugenommen. In den ersten neun Monaten wurden bereits mehr Angriffe registriert als im Vorjahr. Insgesamt hat die Polizei 686 islamfeindliche Angriffe erfasst. Die Bundesregierung hat zwischen Juli und September bislang 271 islamfeindliche Straftaten auf Muslime erfasst. Darunter galten 20 Angriffe auf eine Moschee. (dpa, iQ)