Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Tawba. Was Adam zu Adam (a) machte, war seine Weisheit. Er sah seinen Fehler ein und bat Allah um Verzeihung. Muslime lernen daraus, dass die Geschichte der Menschheit mit Reue begann. Aus dem Koran erfahren Muslime, dass der Schaytân sich wegen seines eigenen Hochmuts gegen Allah auflehnte. Der Fehler des Menschen liege darin, dass er seinem Nafs und seiner Lust folge. Der Fehler des Schaytâns war Arroganz und Gier.
Adam (a) verhielt sich menschlich, indem er vom Fehler zum Gehorsam zurückkehrte. Der Schaytân verhielt sich teuflisch, indem er nicht von seinem Fehler umkehrte und sich weiterhin gegen Allah auflehnte. Alle Menschen stehen vor der Wahl, ob sie geehrt werden wollen wie Adam (a) oder erniedrigt werden wollen wie der Schaytân. Entweder zeigen Menschen Reue und erlangen eine Stufe, die sogar Engel beneiden oder sie beharren auf der Sünde und erniedrigen sich damit selbst.
Verschiedene Lebensphasen bringen verschiedene Fehler mit sich. Das ist so, weil das Leben eine Prüfung darstellt. Tawba bedeutet, dass sie sich an ihr Versprechen erinnern, das sie Allah gegeben haben. Nach einer Sünde komme das Gefühl der Reue und eine Unruhe in einem Menschen auf. Diese Unruhe sei eine Chance. Muslime haben die Verantwortung, diese Chance zu nutzen, um das Licht des Îmân in dem Herzen aufrechtzuerhalten.
Die Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union (DITIB) thematisiert die Heuchelei. Nach dem Koran gebe es grundlegend drei Typen von Menschen in Bezug auf ihren Glauben und ihre Taten. Einer von diesen sei der Heuchler. Diese geben vor, gläubig zu sein, obwohl sie in ihrem Herzen nicht glauben. Während der Gläubige aufrichtig und transparent sei; sei der Heuchler verschlossen, hinterlistig und hegt versteckte Absichten. Der Gläubige handle sowohl in seinem Glauben und seinen Glaubenspraxen als auch in seinem Zuhause und seinem Arbeitsplatz – also an jedem Ort und zu jeder Zeit – nur für Allah. Der Heuchler hingegen nehme sich die Unaufrichtigkeit, den Egoismus und die Eigennützigkeit zu seinem Freund. Der Gläubige schenke seinem Umfeld Sicherheit und Vertrauen, während der Heuchler seinem Umfeld Schaden zufüge. Doch darf nicht vergessen werden, dass der Heuchler selbst den größten Schaden durch seine schlechte Moral erleidet.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Sauberkeit. Der Islam sei eine Religion der Sauberkeit. Das islamische Sauberkeitsverständnis stand durch die Jahrhunderte hindurch seit eh und je an der Spitze und werde weiterhin an vorderster Stelle bleiben.
Das Wesentliche bei der Sauberkeit sei in erster Linie die Reinigung von unreinen Dingen, die ein Hindernis für den Gottesdienst darstellen. Auch sei die Reinigung von Schmutz, die nicht unter Nedschaset falle, wie Dreck, Rost und ähnlichem wichtig. Jede Art von Reinigung gelte im Islam Religion als eine Ibadat, die separat belohnt werde. Das Reinheitsgebot des Islams gelte nicht nur in der Pandemie, sondern für jeden Lebensabschnitt.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.