Ein 23-Jähriger hat am Freitagabend den Heizkreisverteiler in einer Moschee in Dortmund in Brand gesetzt. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt. Der Tatverdächtige konnte festgenommen werden. Ermittlungen laufen.
In Dortmund kam es am Freitagmorgen in der Anadolu-Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) zu einem Brandanschlag. Demnach habe ein 23-jähriger junger Mann aus Dortmund den Heizkreisverteiler am Eingang der Moschee zusammen mit Zeitungen in Brand gesteckt. Dies führte zu einer starken Rauchentwicklung im Gebäude.
Die Gemeinde alarmierte sofort die Feuerwehr. Nach kurzer Zeit konnte der Brand innerhalb des Heizkreisverteiler gelöscht und kontrolliert werden. Der Bereich wurde kontrolliert und das Gebäude anschließend mit Hochleistungslüftern gelüftet. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr, sowie die frühzeitige Alarmierung durch den Anrufer, konnte ein größerer Schaden verhindert werden.
Der Vorsitzende der Anadolu-Moschee, Hamza Kuri, verurteilte den Angriff: „Wir haben unsere Gemeinde über den Brand informiert. Wir verurteilen diesen abscheulichen Angriff auf unsere Moschee. Wir rufen sowohl die örtliche Öffentlichkeit in Dortmund als auch unsere Gemeinde auf, sich solidarisch zu zeigen. Die beste Antwort auf solche Angriffe ist es, zusammenzukommen und sich zu vereinen“, so Kuri. Als Sicherheitsmaßnahme habe die Moschee den Unterricht am Wochenende, sowie die gemeinschaftlichen Gebete in der Moschee für eine kurze Zeit ausgesetzt.
Kurz nach der Tat konnte die Polizei den Tatverdächtigen festnehmen. Die Motivation des Brandanschlags sei derzeit noch unklar. Laut der Mitteilung der Polizei am Samstagabend könne „ein politisches oder religiöses Motiv ausgeschlossen werden“. Auch teilte die Polizei mit, dass der Tatverdächtige in der Vergangenheit nach eigenen Angaben selber die Moschee zum Beten aufsuchte. Aufgrund von Anhaltspunkten für eine mögliche psychische Erkrankung des Täters sei eine zeitnahe Begutachtung durch einen psychiatrischen Sachverständigen beabsichtigt.
Seit dem 7. Oktober erhalten Moscheen in NRW vermehrt Rechtsextreme Hassparolen per Lieferdienst: Die Polizei in Nordrhein-Westfalen ermittelt inzwischen in mehreren Hundert Fällen, in denen Unbekannte Moscheen per Kassenzettel eines Lieferdienstes volksverhetzende Botschaften übermittelt haben. Insgesamt sei landesweit eine mittlere dreistellige Anzahl solcher Taten bekannt geworden, teilte das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt mit.