Hamburg

Wegen Kopftuch abgelehnt: Muslimin klagt und erhält Entschädigung

Eine Muslimin hatte sich als Luftsicherheitsassistentin beworben und wurde wegen ihrem Kopftuch abgelehnt. Sie klagte vor dem Arbeitsgericht wegen Diskriminierung – und bekam Recht.

18
02
2024
Symbolbild: Flughafen © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Flughafen © shutterstock, bearbeitet by iQ

Eine Muslimin hatte sich als Luftsicherheitsassistentin für den Hamburger Flughafen beworben und wurde wegen ihrem Kopftuch abgelehnt. Daraufhin wandte sich Dilara T. (52) an die Antidiskriminierungsstelle „Amira“ und reichte Klage beim Arbeitsgericht wegen Diskriminierung ein. Sie bekam recht und erhält jetzt eine Entschädigung, berichtete NDR.

Das Argument für die Ablehnung sei laut Sicherheitsfirma ein neutraler Auftritt von Luftsicherheitsassistenten. Bei der Bundespolizei gelte auch ein Kopftuchverbot am Arbeitsplatz. Doch laut Gericht gebe es solch ein Verbot nicht. Ob es für den Job entscheidend ist, sei ebenso fragwürdig.

Dilara T. freut sich über die gerichtliche Entscheidung. Der Sieg vor Gericht soll Frauen nun Mut machen, die tagtäglich Diskriminierung ausgesetzt sind und ähnliche Erfahrungen erlebt haben. Noch im Oktober letzten Jahres hat eine junge Muslimin aus Düsseldorf sich bei einer Eventagentur beworben und wird aufgrund ihres Kopftuchs abgelehnt.

Die Agentur hätte „keinen einzigen Job“ für sie, wo sie mit ihrem Kopftuch einarbeiten könnte. Die Mitteilung der Eventagentur sorgte für Entsetzen bei anderen Bewerbern.

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Das genannte Beratungsangebot vom Hamburger Verein "basis & woge e.V." bietet erfreulicherweise auch umfassende Beratungen bei Diskriminierung wegen des Geschlechts, der Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung an. Es geht konkret um das Recht auf Diskriminierungsfreiheit für alle Geschlechter und für alle sexuellen Orientierungen - völlig unabhängig von einem etwaigen religiösen Hintergrund oder irgendwelcher Religionsideologien bzw. Lehrbeauftragter. Gut zu wissen. Die iranische Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad berichtete kürzlich auf einer Pressekonferenz der Axel Springer Freedom Foundation - in Kooperation mit Terre Des Femmes Menschenrechte für die Frau e.V.: "Für die Islamische Republik Iran ist die Kopftuchpflicht wie die Berliner Mauer. Wird der staatliche Verhüllungszwang bezwungen, fällt das ganze Regime." Auf dieser Pressekonferenz hat sich niemand stark gemacht für muslimische Kopftuch oder Hijab-Bekundungen beim Arbeiten in Firmen oder im öffentlichen Raum. Frau Alinejad verdient auf jeden Fall volle Unterstützung in Ihrem Freiheitskampf. Vielleicht kann sich ja Dilara T. dem anschließen und ihr Mut machen, auch wenn sie von der beklagten Firma nicht eingestellt werden muß.
18.02.24
20:51
Evergreen sagt:
Entsetzt bin ich über DISKRIMINIERUNG + nachträgliche AUSGRENZUNG durch IslamiQ : Zu dem IslamiQ-Artikel " Muslime und Juden kritisieren Urteile zum Schächten " vom 15.2.2024 hatte ich abends nachfolgenden Leserkommentar geschrieben, der am 16.2.2024 auch erschien. Nachträglich fiel er der Zensur zum Opfer und wurde wieder entfernt, ohne dass man mir Gründe mitteilte. Das ist AUSGRENZUNG, die Schlimmstes befürchten lässt. Nun der entfernte Beitrag: Evergreen sagt: Entsetzlich ist es für mich, wie Religionsfunktionäre Tierwohl und Religion gegeneinander ausspielen wollen. Es ist nicht im Sinn Allahs, Tiere das Schächten bewusst erleben und betäubungslos ausbluten zu lassen. IslamiQ hätte unter dem Artikel auf nachfolgend von mir genannten IslamiQ-Artikel verweisen sollen, damit Religionsfunktionäre ihr scheinheiliges Gerede abstellen. Wer bei Google eingibt > Tierethik im Islam < „Wir leben auf Kosten der Tiere“ findet dort den IslamiQ-Artikel vom 14.9.2019. Religionsfunktionäre sollten nicht auf Kosten der Tiere gegen Allahs Willen sich profilieren wollen. 15.02.24 20:12
19.02.24
18:43
grege sagt:
@Evergreen genau dasselbe passierte bei mir mit Beiträgen zum Gazakonflikt. Offenbar hat islamiq.de ein Problem palästinensischkritische Beiträge zu veröffentlichen
20.02.24
19:34
Ethiker sagt:
"grege"das was sie hier ausspeien ist nicht "kritisch" ,sondern Anstiftung zum Mord und Gutheißung der bestialischen Auslöschung einer angestammten Bevölkerung bei gleichzeitiger Zynischer Zionistischer Grundhaltung. Das müsste eigentlich verfolgt und hart bestraft werden.
22.02.24
12:24