Cottbus

Lehrer soll 12-jährige Schüler verprügelt haben

Ein Lehrer soll im vergangenen Herbst an einer Schule in Cottbus Schüler mit Migrationshintergrund verprügelt haben. Die Polizei prüft auch einen rassistischen Hintergrund.

13
03
2024
Symbolbild: Schule, Rechtsextreme Vorfälle an Schulen © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Schule, Rechtsextreme Vorfälle an Schulen © Shutterstock, bearbeitet by iQ

An einer Schule in Cottbus ist ein Lehrer gegen Schüler mit Migrationshintergrund gewalttätig geworden. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Mittwoch berichtete, wurde einer der Jungen so stark verletzt, dass er stationär in einer Klinik behandelt werden musste. Das Brandenburger Bildungsministerium bestätigte den Vorfall. Laut Polizei haben die Eltern nach den Vorfällen im September 2023 Anzeige erstattet. Man ermittle deswegen, sagte eine Sprecherin. Auch ein rassistisches Motiv werde geprüft. Beide Jungen waren laut dem Verein Opferperspektive damals zwölf Jahre alt.

Dem RBB-Bericht zufolge bekam ein Schüler vom Lehrer einen Schlag in den Nacken und musste mit einem Halswirbelschleudertrauma ins Krankenhaus. Einen zweiten Schüler soll der Lehrer in den Rücken getreten haben, als dieser einer abfälligen Äußerung des Lehrers über dessen Herkunftsland widersprach.

Keine Entschuldigung der Schule an die Familien

Vom Bildungsministerium hieß es, man bedauere sehr, dass es zu dem geschilderten Fall gekommen sei. „Alle beteiligten Stellen haben die Aufarbeitung sehr ernst vorgenommen – auch unter Einbeziehung der Sorgeberechtigten.“ Die Schulleitung habe das Schulamt Cottbus am Tag des Vorfalls zum Sachstand unterrichtet. Auch ein Gespräch mit der Lehrkraft habe es gegeben. Nach Kenntnis des Schulamtes bestehe zwischen den betroffenen Kindern und der Lehrkraft kein schulischer Kontakt mehr und werde auch nicht erfolgen, stellte das Ministerium dar. Details wurden mit Verweis auf den Datenschutz nicht genannt.

Joschka Fröschner vom Cottbuser Team des Vereins Opferperspektive betreut seit Bekanntwerden der Übergriffe beide Familien, die eine Fluchtbiografie hätten, wie er berichtete. Es sei den Betroffenen wichtig gewesen, die Gewalt an ihren Kindern öffentlich zu machen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Beide seien zur Zeit der Vorfälle zwölf Jahre alt gewesen. Die Schule habe sich ihm zufolge bislang geweigert zu dem Vorfall zu sprechen. Die Kinder gingen weiterhin auf diese Schule. „Mir ist völlig unverständlich, dass es bislang keine Entschuldigung der Schule und des Schulamtes an die Familien gegeben hat, da fehlt mir jegliches Verständnis“. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Eine echt schlimme und gewalttätige Sache in Cottbus. Leider gibt es aber auch prügelnde Schüler mit Migrationshintergrund, die gewalttätig gegen unterdrückte Mitschüler vorgehen und diese demütigen. Und das sollte schon besonders erwähnt und thematisiert werden. Erst gestern meldete die 'Bild'-Redaktion ganz frisch: "Kaum zu ertragende Szenen. Jugendbande quält 12-Jährigen nach der Schule." In widerlichen Handyvideos kann man sehen, wie der Schüler (12) vor seinem Peiniger mit Namen Arkan (12) knien muß und von ihm geohrfeigt, mit der Faust ins Gesicht geschlagen, an den Haaren gezogen und zum Schluß heftig gewürgt wird. Fünf Kinder passten im Februar nach der Schule in Uetersen (Schleswig-Holstein) ihr Opfer ab um es zu demütigen und zu misshandeln. Mindestens einer filmte die abstoßende Gewalttat mit seinem Smartphone. Der Angreifer spricht dabei teilweise türkisch; ebenso ein anderer Junge. Die Rosenstadtschule hatte sogleich die Polizei eingeschaltet und für eine schnelle Unterstützung des angegriffenen Schülers gesorgt. "Die Tat ist kein Einzelfall", sagt Mobbing-Experte Carsten Stahl. "Das sehe ich bei meiner täglichen Arbeit in den Schulen. Es werden immer mehr - und die Kinder werden immer jünger." Solche Gewalt an Schulen wird ein immer größeres Problem.
13.03.24
19:25
SG aus E sagt:
"..., als dieser [Schüler] einer abfälligen Äußerung des Lehrers über dessen Herkunftsland widersprach." Super! Ein Zwölfjähriger widerspricht dem Lehrer, als jener ausfällig wird. Solche Leute brauchen wir.
13.03.24
20:38
Ethiker sagt:
Feigheit, Falschheit, Frevelhaftigkeit, wie sonst auch..
14.03.24
7:51