Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Fasten im Ramadan. Der gesegnete Monat Ramadan sei eine besondere Zeit. Eine Zeit der Ibâdas, der Geschwisterlichkeit, des sozialen Zusammenhalts und der Solidarität. Im Ramadan halten Muslime inne, bändigen unseren Nafs und konzentrieren sich auf das Wesentliche im Leben. Durch Ibadâs kommen sie Allah näher. Das Fasten erziehe den Nafs und stärkt die Willenskraft. Die Zakat- und Fitr-Abgaben reinigen das Vermögen und stärken das Bewusstsein als Umma.
Im Ramadan beschäftigen Muslime sich also Tag und Nacht einen Monat lang intensiv mit Ibâdas und der Erziehung ihr Selbst. DAs Ziel und die Hoffnung sei es, geistig gereinigt aus dem Monat hervorzugehen.
Das Fasten im Ramadan sei eine Erziehung für Nafs und Körper. Es trage zur charakterlichen Besserung in Gesellschaft und Gemeinschaft bei. Auch beschütze das Fasten nicht nur vor niederen Gelüsten, sondern auch vor den Einflüsterungen des Schaytâns. Fasten bedeutet deshalb nicht nur, für eine bestimmte Zeit nichts zu essen und zu trinken. Fasten sei ein allumfassender Zustand. Er umfasst keine Sünde zu begehen, nicht zu lästern, andere nicht zu kränken und sich nicht mit unnützen Dingen zu beschäftigen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema Rassismus. Eineinhalb Jahre nach der Hidschra, ertönte vor dem Morgengebet zum ersten Mal der Gebetsruf in den Straßen von Medina. Dieser Gebetsruf, das bedeutendste Symbol des Islam, hätte vom Propheten Muhammad (s) persönlich ausgerufen werden können. Er hätte es anderen aus seiner ethnischen Gruppe oder seinem Stamm überlassen können. Oder auch seinem Freund, der sich mit diesem Thema beschäftigte und welchem die Worte des Gebetsrufs im Traum gezeigt worden sind. Doch der Prophet (s) wählte für diese wichtige Aufgabe Bilal (r.a) aus Abessinien aus. Bilal wurde in Mekka wegen seiner Herkunft und Hautfarbe gedemütigt. So war jeder Gebetsruf von Bilal (r.a) zugleich eine klare Botschaft: „Nein zu Rassismus!“
Der segensreiche Monat Ramadan sei eine Gelegenheit, um sich daran zu erinnern, dass Allah der Schöpfer aller Menschen sei. Muslime sollten den Rassismus, den der Prophet (s) verurteilte, nicht tolerieren. Denn die Menschen seien alle gleich wie die Zähne eines Kamms.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.