INTERNATIONALE WOCHEN GEGEN RASSISMUS

Rekordbeteiligung bei UN-Wochen gegen Rassismus

So viele Veranstaltungen wie noch nie: Die Internationalen Wochen gegen Rassismus haben eine Rekordbeteiligung verzeichnet.

24
03
2024
Internationale Wochen gegen Rassismus
Internationale Wochen gegen Rassismus

Vom 11. bis 24. März 2024 unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ haben die Internationalen Wochen gegen Rassismus eine Rekordbeteiligung verzeichnet. „Zu dem großen Engagement haben die Millionen Demonstrierenden auf den Straßen in diesem Jahr beigetragen“, sagt Jürgen Micksch vom Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, die in Deutschland die UN-Wochen koordiniert. Insgesamt fanden über 4.500 Veranstaltungen mit über 300.000 Teilnehmenden statt, nicht mitgezählt die zahlreichen Sportveranstaltungen.

„Weiter aktiv bleiben“

Rund 150.000 Broschüren, Plakate und Flyer wurden bei der Stiftung gegen Rassismus bestellt. Tausende Ehrenamtliche aus allen gesellschaftlichen Bereichen wirkten vor Ort an den UN-Wochen mit. Vor allem bei Sportvereinen, Kommunen, Unternehmen und Religionsgemeinschaften war das Engagement groß. „Jetzt gilt es, weiter aktiv zu bleiben“, meint Jürgen Micksch. „Vor allem mit Blick auf die Wahlen.“ Im Juni finden Europawahlen statt, im September folgen Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Bei den UN-Wochen gegen Rassismus wurde die Forderung laut, mehr gegen den Rechtsrutsch zu tun. „Eine gute Gelegenheit dafür bieten die Feiern anlässlich 75 Jahren Grundgesetz rund um den 23. Mai 2024“, sagt Jürgen Micksch. Das Grundgesetz bilde die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in unserer demokratischen Gesellschaft. Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus seien damit nicht vereinbar. Viele Initiativen planen bereits Aktionen. Auch die Stiftung gegen Rassismus bereitet Plakate, Flyer und Kampagnen vor. „Lasst uns die Demokratie feiern“, betont der Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, „und aufstehen gegen Menschenfeindlichkeit.“

„Rechtsextreme für religiöse Menschen nicht wählbar“

Dabei gilt es, klar Position zu beziehen. Vertreter der Aleviten, Buddhisten, Bahai, Christen, Eziden, Hindus, Juden, Muslime und Sikhi haben sich gemeinsamen gegen Hass und Hetze positioniert: „Rechtsextreme Parteien sind für religiös geprägte Menschen nicht wählbar“, heißt es in der interreligiösen Erklärung. Die Stiftung gegen Rassismus will Unternehmen, Vereine und andere Einrichtungen ermutigen, diesem Beispiel zu folgen – und ebenfalls öffentlich ein Statement abzugeben. „Gemeinsam können wir es schaffen, den Schwung der Demonstrationen im Alltag zu verankern“, so Jürgen Micksch. (Pressemitteilung, iQ)

Leserkommentare

Evergreen sagt:
Im Ziel bin ich mit Jürgen Micksch einig. Über die naive Blauäugigkeit dieses evangelischen sogenannten Theologen jedoch wieder entsetzt. Es wird in der Schlusserklärung so getan, als seien religiös geprägte Menschen gegen Extremismus gefeit. Sind Hamas und ihre Vorbilder, die Muslimbrüder, nicht religiös geprägt? Sind der israelische Sicher- heitsminister Ben-Gvir und der israelische Finanzminister Smotrich nicht religiös geprägt? Ein nationalreligiöser israelischer Student und Extremist hatte den verhandlungsbereiten israelischen Ministerpräsiden- ten Rabin ermordet. Jürgen Micksch ist Geschäftsführer des Abrahamischen Forums in Deutschland. Auch hier ist die Zielsetzung gut. Doch der Versuch, sich aus wenigen uralten Bibelversen und Bibelpassagen und koranischen Traditionen ein aktuelles ABRAHAMISCHES Süppchen zusammen- zubrutzeln, erinnert mich an Religionsingenieure und Scharlatane. Man mogelt sich an zwei Problemen vorbei. 1] Die Parole „ Ein Gott, ein Volk, ein LAND „ stützt sich auch auf die Ver- heißung an Abraham (Erste Mose 12, 1-3; 12,7; 13,14f-18; 15,18; 17,8). Auch im Koran gibt es Stellen, dass den Kindern Israel das Land verhei- ßen ist. Solche brisanten Stellen müssen aufgearbeitet werden (eben- falls die von den angeblich gottgewollten Völkermorden zugunsten der Kinder Israel). 2] Es reicht nicht, dass Jürgen Micksch immer wieder betont, dass der Islam eine Religion des Friedens ist. Auch der marxistische Kommunismus wollte den ewigen Weltfrieden. Es muss aufgearbeitet werden, dass von Anfang an der Islam (anders als das ursprüngliche Christentum – dies leider nur in den ersten drei Jahr- hunderten) durch blutige innerislamische Auseinandersetzungen und kriegerische Expansion mit dem Schwert geprägt war und dass aus dieser Tradition leider weiterhin terroristische Aktivitäten weltweit bis heute erwachsen. Wer hier nicht aufarbeitet, ist feige oder naiv. Interreligiöser Dialog auf gleicher Augenhöhe braucht Ehrlichkeit auf allen Seiten, ohne Tabu- themen auszuklammern. Bei dem sogenannten „HOUSE of ONE“, einem kultischen Sakralbau in Berlin, sieht man, wie Religionsingenieure aktiv sind: Für die Muslime wurde die Gülen-Bewegung ausgewählt und die evangelischen Christen, welche in Berlin keine 13% ausmachen, wurden gar nicht gefragt. Trotzdem sprach man unehrlich von einem Graswurzelprojekt. Die Ber- liner Steuerzahler sind überwiegend nicht religiös; trotzdem zieht der Staat grundgesetzwidrig auch sie für diesen kultischen Sakralbau heran. Religiöse Menschen sollten für ihre Gotteshäuser und ihre politischen Engagements selber zahlen.
25.03.24
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