Der Rechtsextremismus hat verschiedene Spielarten. Genutzt werden auch religiöse Elemente, wie Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow sagt.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat vor rechtsextremen Strategien mit religiösen Elementen gewarnt. „Völkische, pseudoreligiöse Aktivitäten knüpfen an spirituelle Bedürfnisse der Menschen an“, sagte er der „Zeit»“Beilage „Christ & Welt“. „Runen, Sonnenzeichen – im Spektrum des Rechtsextremismus gibt es viele religiös anmutende Phänomene. Auch in den Verschwörungstheorien geht es darum, dass etwas tief und fest geglaubt wird.“
Ramelow sieht einen Zusammenhang mit dem Bedeutungsverlust der großen Kirchen. „Die Orientierung einer Volkskirche ist da nicht vorhanden.“ Der Linke-Politiker ist nach eigenen Angaben evangelisch. „Religion ist eine Größe in meinem Leben. Mein Glaube gibt mir Kraft“, sagte er.
Mit dem Verhältnis zwischen Kirchen und Politik steht es nach seiner Ansicht nicht zum Besten. „Ja, es gibt die Entfremdung zwischen Kirchen und Politik – auch in Westdeutschland.“. Er erlebe den Schock, wenn wieder Neues herauskomme von Menschen, die Schutz suchten in der Kirche und die ausgenutzt wurden. Die Entfremdung zwischen Kirchen und Politik bestehe auch darin, dass man das Thema Missbrauch bei der katholischen Kirche quasi ablade, erklärt der Regierungschef. Dabei sei Missbrauch ein allgemeines und sehr präsentes Problem. (dpa/iQ)