FREITAGSPREDIGTEN, 29.03.2024

Verantwortung, Zakat und Fitra, Spenden als Ibâda

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Ein Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche das Bewusstsein über die eigene Verantwortung (Îtikâf ) thematisiert. Îtikâf bedeute, sich von allen weltlichen Aktivitäten zu lösen und sich in einer Moschee ausschließlich den Ibâdas zu widmen. Sie sei eine Sunna. Während des Itikâf dürfe die Moschee nur für Grundbedürfnisse verlassen werden. Im Îtikâf bemühe man sich darum zu beten, Koran zu rezitieren, Reue zu üben, Allah lobpreisen und Duâs zu sprechen. Sie sei zudem eine gute Möglichkeit, sich intensiver mit dem Koran und dem Leben des Propheten (s) zu beschäftigen.

Alle sollten unser Leben von Zeit zu Zeit Revue passieren lassen, heißt es weiter in der Freitagspredigt. Ein Mensch, der sündigt, mache sich das Leben zu einem Gefängnis. Er werde ein Gefangener seiner Begierden. Das Fasten gleiche einem Schutzschild: es biete Schutz vor dem Nafs, der weder Maß noch Regeln kennt. Die Freiheit des Menschen, sein Entkommen aus dem inneren Gefängnis und seine Ergebenheit seinem Erhalter gegenüber sei an das Fasten gebunden. 

Zakat und Fitra

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema Spenden. Die Zakat sei eine Abgabe, die als Erfordernis des Muslimseins zu entrichten ist. Zakat werde von Muslimen abgegeben, wenn sie eine bestimme Menge Ersparnisse außerhalb ihrer Bedürfnisse und Schulden besitzen. Der Zakat sei ein Gottesdienst, der mit dem Besitz durchgeführt wird. Demgemäß sei ein vierzigstel vom Vermögen an Arme, Bedürftige, für diejenigen, deren Herzen gewonnen werden sollen, Verschuldete, sich auf dem Wege Allahs Abmühende und mittellose Personen, die ihre Reise nicht fortführen können, zu entrichten.

Es gebe noch den besonderen Gottesdienst der Fitra. Der Zweck der Fitra sei es, den täglichen Speisebedarf einer bedürftigen Person zu decken und sich somit an ihrer Freude zum Ramadanfest zu beteiligen. Der Fitrabetrag werde nach dem untersten Limit des täglichen Bedarfs einer Person an Grundnahrungsmitteln berechnet. Jede religiös verantwortliche Person, die den Ramadan erreicht hat, habe für sich und jede in seiner Unterhaltsverantwortung befindliche Person in seiner Familie die Fitra vor dem Ramadanfest an die Bedürftigen zu entrichten. Die Zakat und Fitra seien an die bedürftigen Personen zu entrichten ohne dies ihnen unter die Nase zu reiben und ihre Herzen zu brechen. Dies könne jeder selbst abgeben oder auch an vertrauenswürdige Organisationen, die sich zur Weitergabe an die im Vers genannten Personenkreise einsetzen, übergeben.

Spenden als Ibâda

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es auch um die Bedeutung von Spenden auf dem Weg Allahs und um die Fitra. Die Ibâda erfolge in Worten wie dem Rezitieren des Kurans, in Taten wie dem Verrichten des rituellen Gebets und in finanzieller Form wie der Entrichtung der Zakat. Die finanziellen Ibadat bestünden nicht nur aus der Zakat. Die Zakat sei eine der obligatorischen Verpflichtungen. Die Fitra und die Opfergaben gehören zu den notwendigen Wadschib-Verpflichtungen. Darüber hinaus gebe es auch andere Ausgaben auf dem Weg Allahs, die je nachdem eine Nafila-Pflicht sind.

Eines der schwierigsten Dinge für die Nafs sei das Ausgeben auf dem Weg Allahs. Während die Nafs es genieße, für sich selbst auszugeben, fühle sie sich unwohl bei dem, was auf dem Weg Allahs ausgegeben wird. Daher flöße sie dem Herzen Armut- und Verlustängste ein. Allah (c) versichere jedoch, dass die Ausgaben seinetwegen niemals das Vermögen schmälern werden, sondern im Gegenteil ersetzt werden.