Bayern

Rechtsextremist beleidigt muslimische Familie und verletzt Vater

In Bayern wurde eine muslimische Familie rassistisch beleidigt und angegriffen. Der Täter warf eine Bierflasche gegen den Vater und schlug ihm ins Gesicht. Die Polizei ermittelt.

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04
2024
Polizei © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Polizei © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Ein Mann soll eine muslimische Familie in Obergünzburg (Landkreis Ostallgäu) rassistisch beleidigt, den Hitlergruß gezeigt und zusätzlich noch den Vater verletzt haben. Gegen den 34-Jährigen wird nun wegen Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung ermittelt. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Dass es sich bei der Familie um eine muslimische Familie handelt und die Frau ein Kopftuch trägt, teilt die Polizei erst auf Anfrage von IslamiQ mit.

Demnach hatte der Verdächtige am Montag zunächst mit seinen Begleitern – einem Mann sowie einer Frau – mit der Familie gestritten.  Dabei habe er sie unter anderem beleidigt, zusätzlich „Sieg Heil“ gesagt und mit einer Bierflasche nach dem 41-jährigen Vater geworfen sowie ihm zweimal ins Gesicht geschlagen. Der 41-Jährige wurde durch die Schläge leicht verletzt.

Nur kurz darauf wurde der 34-Jährige von Polizisten vorläufig festgenommen. Den Angaben nach fanden die Beamten am Tatort ein Hakenkreuz an einer Fassade – ob der Verdächtige damit etwas zu tun hat, war bislang nicht geklärt. Die Ermittlungen laufen. Der Vorfall wird als politisch motiviert eingestuft.

Kein Einzelfall

Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten ist in den vergangenen Monaten enorm angestiegen. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Frage des Unionsabgeordneten Christoph de Vries (CDU) hervorgeht, die IslamiQ vorliegt, haben sich die islamfeindlichen Straftaten mehr als verdoppelt. Die Polizei registrierte in Deutschland demnach im Jahr 2023 bundesweit 1464 Straftaten, bei denen ein islamfeindliches Motiv vermutet wird – deutlich mehr als im Jahr zuvor. 2022 lag die Zahl der erfassten islamfeindlichen Delikte bei 610. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Kein Einzelfall - so heißt es hier zu diesem Vorkommnis in Bayern. Gut zu wissen. Natürlich sollte dem Ganzen auch genügend Raum in der Berichterstattung gegeben werden. Wo aber bitteschön findet sich Raum in der Berichterstattung zu bestimmten anderen Nicht-Einzelfällen in Asylunterkünften? Im Regensburger Asylzentrum - in Bayern - ereigneten sich letzte Woche äußerst befremdliche Gewaltexzesse und schwere Ausschreitungen wegen einer Halskette mit Kreuz. Darüber berichtete die Regensburger Polizei ganz offiziell. Sechs Security-Mitarbeiter wurden dabei verletzt. Ein Bewohner soll negativ auf das Tragen eines religiösen Symbols angesprochen worden sein. Die alkoholisierten Aggressoren wurden gewalttätig und müssen sich zum Teil dem Tatvorwurf des besonders schweren Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung verantworten. Der Grund für die schweren Ausschreitungen war die Tatsache, dass einer der Asylbewerber ein Kreuz an seiner Halskette getragen hatte. Die Mehrheit der Asylheimbewohner, die dem Islam anhängen, provozierte dieses fundamentale christliche Kruzifix-Symbol so sehr, dass es zu diesen tumultartigen Auseinandersetzugen kam. Zunächst griffen etwa 30 Bewohner bzw. Migranten das Sicherheits-Personal des Ankerzentrums an, das den Christen in Schutz nehmen wollte. Laut einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung soll ein Angreifer sogar ein Messer gezückt haben. Frage: Messerstecher unterwegs in Asylunterkünften? Die festgenommenen Angreifer sollen alle aus Tunesien stammen. Was für eine Bereicherung für Deutschland sollen diese Menschen oder Gäste bitte sein? Gerade Regensburg zeugt in fast jeder Strasse durch zahlreiche christliche Symbole sowie Kult- und Kulturstätten von seiner christkatholischen Verankerung und Geschichte. In einem islamkritischen Portal habe ich diesbezüglich folgende Fragen gelesen: Terror gegen Christen vorprogrammiert? Weitere Gewaltexzesse gegen Nicht-Muslime zu erwarten? >> Auf jeden Fall, das Thema bleibt.
18.04.24
2:07