Krefeld

Stadt erlaubt öffentlichen Gebetsruf zum Freitagsgebet

In Krefeld dürfen Moscheen künftig öffentlich zum Freitagsgebet rufen. Ein entsprechender Vertrag wurde mit der Stadtverwaltung unterzeichnet.

01
05
2024
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Minarett einer Moschee in Krefeld © Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ
Minarett einer Moschee in Krefeld © Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ

Wer in Krefeld unterwegs ist, könnte fortan an Freitagen den Gebetsruf vernehmen. Moscheegemeinden können nun ihre Mitglieder zum mittäglichen Freitagsgebet rufen.. Ein entsprechender Vertrag wurde nun mit der Stadtverwaltung unterzeichnet. Die Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung e. V. bezeichnete diesen Schritt als einen „historischen Tag“. Dieses Ereignis symbolisiere die Offenheit und Toleranz der geliebten Samt und Seidenstadt.

Der Gebetsruf wird zum ersten mal am 3. Mai erklingen und zukünftig einmal pro Woche für maximal 2 bis 5 Minuten am Freitag während der Zeit des Freitagsgebets – im Einklang mit den geltenden Lautstärkeregeln.

„Muslimische Gemeinden in Krefeld arbeiten weiterhin im Einklang mit Stadtbewohnern, Nachbarn und Kommunalverwaltungen zusammen. Wir haben uns auf ein Gebetsrufprotokoll geeinigt, das zwischen 55 und maximal 70 Dezibel liegen wird, um die Stadtbewohner nicht zu stören.“, so Oberbürgermeister Frank Meyer in seiner Rede.

Barrieren abbauen und Brücken schaffen

„Dieser Fortschritt ist das Ergebnis der mutigen, visionären und weltoffenen Politik unseres geschätzten Oberbürgermeisters.“, so Adem Cankur, Vorsitzender der Yunus Emre Moschee. „Wir sind uns bewusst, dass es Kritik von extremen rechten Gruppen in und außerhalb unserer Heimatstadt geben wird.“ Cankur bedankte sich bei den Akteuren, die diesen Schritt ermöglichten. Klare Unterstützung kam seitens des  Oberbürgermeisters und dem Bürgermeister Karsten Ludwig sowie den Parteien SPD, Grüne und CDU.

Auch die Religionsgemeinden der Evangelischen, Katholischen und Jüdischen Gemeinde für ihre Mitwirkung und Unterstützung. Dieser Schritt festige und fördere die bunte Vielfalt unserer Stadt weiter. Durch eine Unterschrift bekräftigten Krefelder Muslime noch einmal ihr Engagement für ein vielfältiges und demokratisches Krefeld, in dem jeder willkommen geheißen werde und seinen Platz in der Gesellschaft finde. Das Hauptziel sei es weiterhin, Barrieren abzubauen und Brücken in der Gesellschaft zu schaffen.