Freitagspredigten, 10.05.2024

Handelsethik, Aufruf zum Frieden, Augen vor Haram schützen

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Handelsethik. Der Islam lege dem Menschen nahe, im Geschäftsleben, wie in jedem anderen Bereich des Lebens, ethisch zu handeln. Im Handel sei es notwendig, die Rechte anderer zu achten und keine Grenzen zu überschreiten. Reichtum dürfe sich nicht dazu verleiten, das Jenseits zu vergessen und etwa die Verantwortung der Kindern gegenüber zu vernachlässigen.

Der Prophet (s) habe regelmäßig auf einen aufrichtigen und zuverlässigen Handel hingewiesen. Denn der Mensch sei vergesslich und habe Schwächen. Deshalb laufe er Gefahr, die Rechte zu verletzen, indem er beim Kaufen und Verkaufen nur auf seinen eigenen Gewinn bedacht sei. Das Streben nach mehr Reichtum sei die Schwäche, die den Menschen die Rechte anderer vergessen lasse.

Aufruf zum Frieden

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer Freitagspredigt dem Aufruf zum Frieden. Im sechsten Jahr der Hidschra brach der Prophet Muhammed (s) zusammen mit Tausenden von Muslimen von Medina nach Mekka auf, um die Kaaba zu besuchen. Nach tagelanger Reise erreichten sie Hudaybiyah, eine Siedlung in der Nähe Mekkas. Der Prophet (s) sandte einen Botschafter nach Mekka und teilte durch ihn mit, dass sie unbewaffnet seien und ihr Ziel allein die Kaaba zu besuchen sei. Zusammen mit der aus Mekka kommenden diplomatischen Delegation wurde in Hudaybiyah verhandelt. Gemäß dem ersten Artikel des Abkommens sollten die Parteien sich für zehn Jahre nicht gegenseitig angreifen und es sollte eine Atmosphäre des Friedens und der Ruhe geschaffen werden. Obwohl die anderen Bestimmungen des Abkommens für die Muslime ungünstig zu sein schienen, unterzeichnete der Prophet der Barmherzigkeit (s) dieses Abkommen, um eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen.

Auch heute brauche die Menschheit ein Umfeld des Vertrauens und Frieden. Denn Probleme können nicht durch Kriege gelöst werden. Niemand habe das Recht, Zivilisten, insbesondere unschuldigen Kindern ihr Recht auf Leben zu entreißen, oder sie aus ihrem Zuhause oder seinem Heimatland zu verbannen. Und niemand habe das Recht, grundlegende menschliche Bedürfnisse vorzuenthalten und humanitäre Hilfe zu verhindern. Die DITIB rufe alle Völker dieser Welt erneut auf, eine dringende und dauerhafte Lösung für die menschliche Tragödie in Gaza zu finden.

Augen vor Haram bewahren

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Schutz der Augen vor Haram. Das Auge sei einer der größten Gaben Allahs, mit dem man beispielsweise das Gute vom Bösen, das Nützliche vom Schädlichen, das Schöne vom Hässlichen unterscheiden könne.  Mit ihm beobachte man die Schönheiten des Universums, in der sich die Allmacht Allahs widerspiegele. Dinge, die haram seien, zu betrachten, seien eine Zweckentfremdung. Das plötzliche Sehen eines Harams sei nicht Sünde, sondern das vorsätzliche Betrachten sei nicht erlaubt. 

In der heutigen Zeit, in der jede Art von Obszönität weit verbreitet sei, sogar gefördert werde, sei es umso wichtiger, diesem Thema noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Der Mensch sollte sich selbst davor schützen und Allah um Vergebung bitten.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.