Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Geschwisterlichkeit und Solidarität zwischen Muslime. Das Band des Glaubens überwinde alle ethnischen, sozialen und kulturellen Unterschiede und mache die Gläubigen zu Geschwistern. Diese Geschwisterlichkeit sei es, die Muslime miteinander verbinde und die Rechte und Pflichten regle. So dürfe ein Muslim seine Geschwister nicht verdächtigen, verleumden, beleidigen oder mit Spitznamen ansprechen, die ihm oder ihr nicht gefallen. Sie dürfen nicht länger als drei Tage zerstritten bleiben.
Der Glaube, der Muslime zu Geschwistern mache, mach sie zu einer Umma, einer Gemeinschaft, die aus derselben Quelle schöpfe. Geschwisterlichkeit im Glauben müsse gelebt werden. Sich um seine Geschwister zu kümmern und sie zu unterstützen, ist eine Möglichkeit, Allahs Wohlwollen zu erlangen.
In einem Hadith sagt der Gesandte Allahs (s): „Die Gläubigen gleichen in ihrem Verhältnis zueinander einem Gebäude. Ein Teil stützt und hält den anderen fest.“ Als der Prophet (s) dies sagte, verschränkte er die Finger seiner beiden Hände ineinander. Dieses Bewusstsein sei es, das Muslime anstreben. Dieses göttliche Bewusstsein gelte es frisch zu halten und es auf jeden Aspekt des Lebens anzuwenden.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer Freitagspredigt dem Schutz von Allah. Wie alles ein Ende habe, habe auch das Universum ein Ende. Der Tag des Jüngsten Gerichts, an dem die Toten auferweckt werden und Rechenschaft abgelegt werde, werde ein harter und schwerer Tag sein, an dessen Eintreffen kein Zweifel bestehe. Der Prophet (s) verkündete die Frohbotschaft, dass Allah, der Erhabene, am Tag des Jüngsten Gerichts einige seiner Diener unter besonderen Schutz stellen werde. Wer also werden diese Personen sein?
Diese sind die Menschen, die einander aus Liebe zu Allah lieben, denen helfen, die Schwierigkeiten haben, ihre Schulden zu begleichen, gerecht gegenüber denjenigen seien, für die sie Verantwortung tragen und ihre jugendliche Energie gottgefällig nutzen. Zudem sind es Menschen, die ihre Herzen an die Moscheen binden, ihre Triebseele kontrollieren und bei Keuschheit Willenskraft zeigen, Bedürftigen aus Aufrichtigkeit und nicht aus Prahlerei unterstützen und in der Einsamkeit Allahs gedenken und Tränen der Reue und Bitte um Vergebung vergießen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Vorzüglichkeit des Koranlesens. Der heilige Koran sei das Wort Allahs und eine der primären Quellen der islamischen Religion, die aus dem Buch und der Sunna bestehe. Daher gehöre das Lesen des Korans zu den wichtigsten Gottesdiensten eines Muslims. Das Ziel des Lesens des heiligen Korans bestehe zweifellos darin, seine Bedeutung zu verstehen und nach seinen Vorschriften zu handeln. Aber für diejenigen, die nicht in der Lage seien, seine Bedeutung zu verstehen, werde das respektvolle Lesen mit der Absicht, Allahs Worte zu lesen, ihren Iman stärken und ihre Belohnungen erhöhen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.