Die „Freunde Abrahams“ möchten die interreligiöse Verständigung, besonders zwischen Judentum, Christentum und Islam fördern. Alle drei Jahre wird ein nach dem Gründer benannter Preis verliehen.
Ein Professor vom Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster und eine Schülerin aus Freising erhalten den diesjährigen Manfred-Görg-Preis. Die für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog vergebene Auszeichnung unter dem Motto „Religion verpflichtet zur Offenheit!“ wird ihnen am 15. November in München überreicht, wie der Verein „Freunde Abrahams“ am Wochenende in München mitteilte. Die Verleihung findet in Zusammenarbeit mit der Katholisch Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) statt.
Der Seniorpreis geht an Ahmad Milad Karimi vom Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster. In der Begründung heißt es, Karimi sei seit vielen Jahren im universitären Rahmen und weit darüber hinaus für die Vermittlung islamischer Philosophie und Mystik über Religionsgrenzen hinweg engagiert. Er verbinde dabei in deutschlandweit beispielloser Weise Wissenschaft und Spiritualität, akademische Forschung und Lehre mit breitenwirksamer Öffentlichkeitsarbeit.
Den mit 1.000 Euro verbundenen Juniorpreis erhält Daniela Lutsch für ihre W-Seminararbeit „‚Komm, wir gehen für unser Volk!‘ – Edith Stein zwischen Judentum und Christentum“. Lutsch habe als Schülerin am Camerloher Gymnasium Freising im W-Seminar „Heilige und Hexen. Frauengestalten in der katholischen Kirche“, betreut von Thomas Gottfried, in herausragender Weise religionsverbindende und religionsgeschichtliche Inhalte an Leben und Schicksal von Edith Stein (1891-1942) als Identifikationsfigur zwischen Judentum und Christentum erarbeitet.
Der Preis ist nach Manfred Görg (1938-2012) benannt. Er war der Mitteilung zufolge langjähriger Ordinarius für alttestamentliche Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU und gehörte zu den herausragenden Vertretern des wissenschaftlichen Dialogs zwischen Christen, Juden und Muslimen. Er gründete 2001 die „Freunde Abrahams – Gesellschaft für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog“. (KNA, iQ)