Nahostkrieg

KRM fordert dringende Maßnahmen nach Luftangriff in Rafah

Trotz massiver Kritik wird die israelische Bodenoffensive in Rafah fortgesetzt. Der Koordinationsrat der Muslime appelliert an die Bundesregierung, sich für ein sofortiges Ende der Angriffe einzusetzen.

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05
2024
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© shutterstock, bearbeitet by iQ
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Die israelische Luftwaffe hat am Sonntag ein Flüchtlingslager in der humanitären Schutzzone in Rafah angegriffen. Dabei kamen zahlreiche Menschen ums Leben und viele weitere wurden verletzt. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM)  appelliert eindringlich an die Bundesregierung, sich für die Umsetzung der Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs und ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen insgesamt einzusetzen.

„Die Sicherheit sowohl der Palästinenser als auch der Israelis muss gewährleistet, Geiseln freigelassen und humanitäre Hilfe sichergestellt werden. Zudem muss ein Friedensprozess mit dem Ziel der Aussöhnung und einer Zweistaatenlösung eingeleitet werden“, erklärt der KRM in einer Pressemitteilung.

Besonders erschütternd seien die Bilder der getöteten Kinder, die das immense Leid der betroffenen Menschen verdeutlichen. „Diese militärischen Aktionen sind entschieden zu verurteilen und stellen schwerwiegende Kriegsverbrechen dar“, betont der KRM weiter. In Deutschland herrscht tiefe Trauer, insbesondere unter den Palästinensern, von denen zahlreich ihre Angehörigen im Gazastreifen verloren haben. Es sei notwendig, dass Deutschland aktiv werde, um solche Gräueltaten in Zukunft zu verhindern. 

In Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens, befanden sich zuletzt laut Schätzungen über 1,5 Mio. Geflüchtete. Die israelische Regierung hält trotz massiver internationaler Kritik und des Urteils des IGH an der Offensive gegen Rafah fest und fordert die Menschen auf, sich in vermeintlich sichere Schutzzonen zu begeben.

Durch die anhaltenden Angriffe seien Hunderttausende Palästinenser gezwungen, aus den ausgewiesenen humanitären Schutzzonen, in denen sie bereits unter menschenunwürdigen Verhältnissen in provisorischen Zeltlagern lebten, in das gänzlich ungeschützte Umland zu fliehen. Es gebe keinen sicheren Zufluchtsort für die Menschen. Laut zahlreichen Berichten handelt es sich hier nicht um den ersten Angriff dieser Art, so der KRM abschließend.