Islamische Feste

Was ist das Opferfest und wann wird es gefeiert?

Das Opferfest ist eines der höchsten Feste im Islam. Zur gleichen Zeit fällt der Hadsch. Doch was feiern Muslime und warum ist dieses Fest so wichtig? Ein Überblick.

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06
2024
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© Edward Musik / CC 2.0 / flickr

Das Bedeutendste unter den islamischen Festen ist das Kurbanfest, auch Opferfest genannt, (arabisch „Îd al-Adha“) und hat wörtliche Bedeutung „sich nähern“. Sie bezeichnet den Akt des Opferns, mit dem sich die Gläubigen ihrem Schöpfer nähern.

Das Opfern ist eine Prüfung und erinnert die Muslime an die vollkommene Hingabe des Propheten Abraham (a), der sogar bereit war, seinen Sohn Ismael (a) zu opfern, sofern Gott von ihm dies verlangt hätte. Diese Tage symbolisieren damit die Ergebenheit gegenüber Allah. Außerdem dient es der Gemeinschaftlichkeit und der Solidarität. Das Opferfleisch wird an Bedürftige verteilt. Somit feiern an diesem Tag nicht nur die Wohlhabenden, sondern auch die Bedürftigen.

Im Koran heißt es dazu: „Allen Völkern gaben wir Opferriten, damit sie Allahs Namen über dem Vieh aussprächen, mit dem wir sie versorgten. Und euer Gott ist ein einziger Gott. Darum seid ihm ergeben! Und verkünde denen frohe Botschaft, die sich (vor Allah) demütigen.“ (Sure Hadsch, 22:34)

Das diesjährige Opferfest bzw. Kurbanfest beginnt am Sonntag den 16. Juni und endet am Donnerstag, den 20. Juni. Das Kurbanfest ist mit dem Ramadanfest eines der wichtigsten Feste im Islam.

Der Hadsch nach Mekka

Der erste Tag des viertägigen Kurbanfestes ist der zehnte Tag des Monats Zulhidscha. An diesem Tag verlassen die Pilger während des Hadsch das Tal Arafat, welches zu den obligatorischen Pflichten der Pilgerfahrt gehört und machen sich auf den Weg zurück nach Mekka. Der Aufenthalt auf dem Arafat soll an den Tag des Jüngsten Gerichts erinnern. Denn auch an diesem Tag werden die Menschen versammelt. Der Hadsch ist eine der wichtigsten Gottesdienste im Islam und wurde den Muslimen im 9. Jahr der Hidschra (Auswanderung) zur Pflicht.

Solidarität und Hilfe für die Bedürftigen

Das Opfern trägt zum sozialen Ausgleich bei. So wie die Muslime beim Ramadanfest die Bedürftigen finanziell mit der Zakat unterstützen, so teilen sie beim Kurbanfest das Fleisch der Opfertiere mit den Bedürftigen. In den muslimischen Gemeinden herrscht eine Atmosphäre der Solidarität, Gemeinschaft und der Geschwisterlichkeit. Die verbindende Eigenschaft des Opferns ist es, die den religiösen Festtagen ihre besondere Stellung verleiht. Es gibt viele muslimische Organisationen, die Kurbanspenden sammeln und das Fleisch der damit gekauften Tiere in aller Welt verteilen. So werden Bedürftige etwa in Somalia, Sudan, China oder Palästina ebenso versorgt wie Menschen in Syrien, Afghanistan oder im Irak.

Die Wichtigkeit des Kurban-Gottesdienstes wird deutlich, wenn man den Worten des Propheten Muhammad (s) Gehör schenkt. Dieser wies auf Verantwortlichkeit der Wohlhabenden hin und sagte: „Wer in der Lage dazu ist, aber nicht opfert, soll sich unserem Gebetsplatz nicht nähern.“ (Ibn Mâdscha)

Muslime starten jedes Jahr eine Kurbankampagne

Die Kurbankampagne der Hilfsorganisationen laufen bereits seit einigen Wochen. Auch in diesem Jahr organisieren Hilfsorganisationen wie HASENE International e.V, DITIB, Islamic Relief und Muslime Helfen eine Kurbankampagne. Mit großem Einsatz werden die Arbeiten fortgeführt, um die Kurbanspenden der Gemeindemitglieder entgegenzunehmen und an die Bedürftigen, Waisen, Benachteiligten und Hungernden zu überbringen.

Durch ihre Spenden kann man so die Freude anderer teilen und ihnen einen Augenblick der Freude ermöglichen.