CLAIM-Allianz

Kampagne fordert Umdenken bei antimus­li­mi­schem Rassismus

Antimuslimischer Rassismus ist heute salonfähiger denn je. Unter dem Titel „Hinschauen und Handeln“ hat die CLAIM-Allianz eine bundesweite Kampagne gegen antimuslimischen Rassismus gestartet.

19
06
2024

Unter dem Titel „Hinschauen und Handeln“ hat CLAIM eine bundesweite Kampagne gegen antimuslimischen Rassismus gestartet. Allein 1.464 islamfeindliche Straftaten wurden letztes Jahr offiziell erfasst – ein Anstieg um 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegt.

Die Kampagne ist Teil der Aktionswochen gegen antimuslimischen Rassismus im Zeitraum vom 17. Juni bis zum 1. Juli 2024, dem Tag gegen antimuslimischen Rassismus. Sie zielt auf ein Umdenken im Umgang mit antimuslimischem Rassismus. Unterstützt werden die Aktionswochen und die Kampagne vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

Die tagtägliche Normalisierung und Akzeptanz von antimuslimischer Gewalt, von Hass und Diskriminierungen bedeute, dass die Würde vieler Menschen in diesem Land sehr wohl sehr antastbar geworden ist. „Die Bedrohungslage und die Ausgrenzung von Muslimen und Menschen, die als muslimisch wahrgenommen werden, ist drastischer denn je“, so Rima Hanano, Leitung von CLAIM. „Wir ringen seit Jahren um die gesellschaftliche und politische Anerkennung von antimuslimischem Rassismus und seinen Folgen. Die Tatsache, dass der alarmierende Anstieg islamfeindlicher Straftaten im Jahr 2023 noch nicht einmal Erwähnung in der offiziellen Berichterstattung gefunden hat, ist für uns auch ein Zeichen, dass hier die Augen vor einem gesamtgesellschaftlichen Problem verschlossen und Betroffene allein gelassen werden.“

Die Bundesregierung müsse ihren Verpflichtungen im Kampf gegen antimuslimischen Rassismus endlich nachkommen, und auch die Gesellschaft sei gefordert. „Die Kampagne ist ein Weckruf an alle, endlich hinzuschauen und nicht mehr wegzusehen. Für die Grundrechte und die Menschenwürde aller Menschen einzutreten muss für uns alle selbstverständlich sein“, so Rima Hanano weiter.

72 % der Muslime sind Diskriminierung ausgesetzt

Aktuelle Studien belegen, dass antimuslimischer Rassismus mehr als Gewalt und Hetze ist:  es ist ein strukturelles Problem, welches Auswirkungen auf die gesellschaftliche Teilhabe von Betroffenen hat. Alltäglich erhalten Menschen aus rassistischen Gründen einen Job oder eine Wohnung nicht,  Kinder werden im Schulalltag diskriminiert. Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung (2023) erfahren 72 % der Muslime in Deutschland rassistische Diskriminierung und gehören zu einer der am stärksten benachteiligten Gruppen in Deutschland. Die DeZIM-Studie „Grenzen und Gleichheit: Rassismus und Armutsgefährdung“ (2023) zeigt: Muslimische Menschen sind aufgrund struktureller Benachteiligungen am stärksten von Armut betroffen. 

Leserkommentare

grege sagt:
Wie siehts denn mit Umdenken bei Islamverbänden und Islamvertretern aus? Vielleilcht sollten aufgrund der Häufigkeit von islamterroristischen Vorfällen Islamverbände von der These abrücken, dass DAS ALLES NICHTS MIT iLSAM ZU TUN HAT. Mannheim lässt grüßen.
19.06.24
17:47
grege sagt:
Studie von Bertelsmann zeigt, dass antisemitische unter Muslimen weiter verbreitet sind als in der übrigen Gesellschaft. Ein weiterer Anlass für Islamverbände umzudenken.
19.06.24
17:51