Hamm

Fensterscheiben einer Moschee in Hamm eingeschlagen

Jeden Tag gibt es mindestens fünf antimuslimische Vorfälle. Knapp 90 der Angriffe richteten sich gegen religiöse Orte wie Moscheen. Nun wurde am Montag auch eine Moschee in Hamm angegriffen.

25
06
2024
Moschee in Hamm © DITIB ADS, bearbeitet by iQ.
Moschee in Hamm © DITIB ADS, bearbeitet by iQ.

In Hamm-Herringen haben Unbekannte am Montag die Fenster der DITIB Ulu-Moschee Hamm-Herringen zerschlagen. Es wird vermutet, dass die Fenster mit Steinen beworfen wurden. Die Tat ereignete sich gegen Mittag und wurde von den Gemeindemitgliedern entdeckt, die zum Mittagsgebet kamen.

Laut der DITIB Antidiskriminierungsstelle habe die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, die Höhe des Schadens sei zum jetzigen Standpunkt unklar.

Angriffe auf Moscheen sind keine Einzelfälle. Erst vergangene Woche wurde die Moschee des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) auf der Welheimer Str. in Bottrop Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Demnach haben Unbekannte den Zaun der Moschee mit den Parole wie „Fuck Islam“ und einem Hakenkreuz beschmiert. Den Vorfall haben Gemeindemitglieder bemerkt. Zudem haben Unbekannte die Haltestelle Mathias-Stinnes-Platz mit derselben Parole beschmiert.

Mehr als fünf Angriffe auf Muslime pro Tag

Antimuslimische Vorfälle haben stark zugenommen. Mit 1.926 dokumentierten Fälle gab es laut aktuellem Lagebild einen Höchststand und Anstieg um mehr als 1.000 Fälle im Vorjahresvergleich, wie das Aktionsbündnis CLAIM am Montag erklärte. „Antimuslimischer Rassismus war noch nie so salonfähig wie heute und er kommt aus der Mitte der Gesellschaft“, beklagte CLAIM-Leiterin Rima Hanano. Insbesondere seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hätten neben antisemitischen Übergriffen auch Attacken auf Muslime und muslimische Orte zugenommen. Quasi ein Drittel der dokumentierten Fälle fallen in den Zeitraum Oktober bis Dezember 2023.

Knapp 90 der Angriffe richteten sich gegen religiöse Orte wie Moscheen oder Moscheevereine, aber auch muslimische Restaurants und Imbisse. In nahezu zwei Drittel der Fällen waren Frauen betroffen. Es gebe aber auch Übergriffe auf Kinder durch Erwachsene.

Leserkommentare

Timotheus sagt:
Das Zerschlagen einer Moschee-Fensterglasscheibe durch einen Steinwurf im westfälischen Hamm wird hier als klarer Angriff auf eine Moschee gewertet und entsprechend in den Fokus gerückt. Wie verhält es sich nun aber bei den Vorfällen in einer Salafisten-Moschee im bayerischen Weiden? Im dortigen Islamischen Zentrum soll der Vorbeter Abdullah A. (37) - lt. 'Bild'-Bericht vom 18.06.2024 - zum Mord auf Juden aufgerufen haben. Hierzu ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft München und lastet ihm auch Judenhetze an. Dieses Islamische Zentrum wird schon seit Jahren vom Verfassungsschutz überwacht, weil dort radikale Islamanhänger predigen sollen. Das Pflegen antisemitischer Feindbilder und die Ausreise mehrerer junger Männer ins Kriegsgebiet nach Syrien aus dem Umfeld dieses Moscheevereins charakterisieren die Lage. Ehemalige Nachbarn des radikal agierenden Vorbeters erinnern sich: "Abdullah akzeptierte keine andere Religion außer dem Islam." Seinen Vermietern soll er mit seiner Lebensgefährtin einen Schaden von mehreren Tausend Euro in der Wohnung hinterlassen haben. All das wirft kein gutes Licht auf den Weidener Vorbeter, den man nun wirklich sehr genau unter die Lupe nehmen muß. Seine verbalen Angriffe und Attacken sind auf keinen Fall hinnehmbar. Da endet jegliches Verständnis für Religionsfreiheit oder islamische Kapriolen!
26.06.24
1:08