Jeden Tag gibt es mindestens fünf antimuslimische Vorfälle. Knapp 90 der Angriffe richteten sich gegen religiöse Orte wie Moscheen. Nun wurde am Montag auch eine Moschee in Hamm angegriffen.
In Hamm-Herringen haben Unbekannte am Montag die Fenster der DITIB Ulu-Moschee Hamm-Herringen zerschlagen. Es wird vermutet, dass die Fenster mit Steinen beworfen wurden. Die Tat ereignete sich gegen Mittag und wurde von den Gemeindemitgliedern entdeckt, die zum Mittagsgebet kamen.
Laut der DITIB Antidiskriminierungsstelle habe die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, die Höhe des Schadens sei zum jetzigen Standpunkt unklar.
Angriffe auf Moscheen sind keine Einzelfälle. Erst vergangene Woche wurde die Moschee des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) auf der Welheimer Str. in Bottrop Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Demnach haben Unbekannte den Zaun der Moschee mit den Parole wie „Fuck Islam“ und einem Hakenkreuz beschmiert. Den Vorfall haben Gemeindemitglieder bemerkt. Zudem haben Unbekannte die Haltestelle Mathias-Stinnes-Platz mit derselben Parole beschmiert.
Antimuslimische Vorfälle haben stark zugenommen. Mit 1.926 dokumentierten Fälle gab es laut aktuellem Lagebild einen Höchststand und Anstieg um mehr als 1.000 Fälle im Vorjahresvergleich, wie das Aktionsbündnis CLAIM am Montag erklärte. „Antimuslimischer Rassismus war noch nie so salonfähig wie heute und er kommt aus der Mitte der Gesellschaft“, beklagte CLAIM-Leiterin Rima Hanano. Insbesondere seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hätten neben antisemitischen Übergriffen auch Attacken auf Muslime und muslimische Orte zugenommen. Quasi ein Drittel der dokumentierten Fälle fallen in den Zeitraum Oktober bis Dezember 2023.
Knapp 90 der Angriffe richteten sich gegen religiöse Orte wie Moscheen oder Moscheevereine, aber auch muslimische Restaurants und Imbisse. In nahezu zwei Drittel der Fällen waren Frauen betroffen. Es gebe aber auch Übergriffe auf Kinder durch Erwachsene.