Jahrestag

Weitere 14 Opfer des Genozids von Srebrenica identifiziert

Am Jahrestag des Genozids in Srebrenica werden weitere 14 Opfer bestattet. Das jüngste unter den Identifizierten ist 17 Jahre alt.

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06
2024
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Symbolbild: Srebrenica © AA, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Srebrenica © AA, bearbeitet by iQ.

Der Völkermord von Srebrenica jährt sich am 11. Juli zum 29. Mal. „In diesem Jahr sollen 14 identifizierte Opfer beigesetzt werden. Das jüngste unter den Identifizierten sei 17 Jahre alt, das älteste 68. Alle Opfer sind männlich“, erklärte die Internationale Kommission für Vermisste Personen (ICMP) auf Anfrage von IslamiQ. Die Zahl der Opfer könne allerdings bis zum 11. Juli noch steigen, da die Hinterbliebenen bei vielen Opfern einer Beerdigung noch nicht zugestimmt haben. Grund dafür sei, dass bisher so wenige ihrer Knochen gefunden wurden.

Seit dem Genozid werden jedes Jahr weitere Leichen identifiziert und am Jahrestag von Srebrenica beerdigt. Offiziell geht man mittlerweile von 8.372 Opfern aus. Um den Massenmord zu verschleiern, wurden seitens der Täter einige Gräber später wieder ausgehoben und auf andere Gebiete verteilt.

ahre nach dem Völkermord wurden an über 570 Orten Leichen entdeckt. Im Jahr 2021 wurde ein neues Massengrab gefunden. Das jüngste Opfer, Fatima Muhič, wurde nach einigen Tagen ihrer Geburt ermordet.

Was geschah in Srebrenica?

Am 11. Juli 1995 wurde Srebrenica zum Schauplatz der grausamsten Tat in Europa nach dem zweiten Weltkrieg. Das Genozid gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Während des Genozids (1992-1996) in Bosnien und Herzegowina marschierten serbische Truppen im Juli 1995 in die Stadt ein. Die stationierten UN-Blauhelm-Soldaten konnten die Bevölkerung vor den Serben nicht schützen. Mehr als 8.000 muslimische Bosniaken wurden an diesem Tag zusammengetrieben und getötet.

Spätere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Morde an verschiedenen Punkten gezielt und geplant begangen wurden. Knapp 7.000 Menschen galten Ende Juli 1995 als vermisst. Berichte über Vergewaltigungen und Morde sind erst Tage nach dem Massaker durch Flüchtlinge und Blauhelmsoldaten zu vernehmen gewesen.