Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt das islamische Neujahr. Es sei eine muslimische Tradition, das neue Jahr bedacht zu begrüßen. Es schicke sich für den Muslim, über sein bisheriges Leben nachzudenken und Pläne zu machen, wie er sein Leben gestalten will. Die Zeit sei ein wertvolles Geschenk, für das wir Allah dankbar sind und die wir gut nutzen sollten.
Muslime, die ihre Zeit nicht gut nutzen, nichts Neues lernen und auf dem Stand von gestern bleiben, sind im Verlust. Im Verlust seien nicht nur Menschen, die sich kein neues Wissen aneignen, sondern auch die Menschen, die das Wissen nicht in die Tat umsetzen. Es gefalle Allah nicht, wenn Menschen ohne Wissen handeln, denn sie wissen nicht, welche Handlungen gut seien und welche schlecht. Schön sei es, seinen eigenen Nafs zur Rechenschaft zu ziehen und seiner eigenen Seele gute Dinge zu tun.
In der Zeit des 2. Kalifen Umar (r) wurde die Hidschra zum Beginn der Zeitrechnung erklärt. Hidschra werde mit „Auswanderung“ übersetzen. Doch was heißt es, wenn jemand „auswandert“? Auswandern bedeutet, „sich von einer Sache körperlich, sprachlich oder mit dem Herzen zu trennen und zu distanzieren“. Wenn Muslime sich also die spirituelle Bedeutung der Hidschra in Erinnerung rufen, höre das Auswandern nie auf. Als Muslime stehe man jeden Tag vor der Herausforderung, Schlechtes zu unterlassen und Gutes zu tun, Hässliches aufzugeben und sich für das Schöne zu entscheiden.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das 40-jährige Bestehen der DITIB. Vor vierzig Jahren wurde die DITIB in Köln gegründet. Seit ihrer Gründung habe sich die DITIB von jeglichen politischen Ideologien ferngehalten, festhaltend an ihr eigentliches Ziel, die sozialen, kulturellen und insbesondere religiösen Aktivitäten und Dienste ihrer Gemeinden zu koordinieren. Mit der Fürsorge einer Mutter und der Zuneigung eines Vaters wandte sie sich an alle Teile der Gesellschaft. Mit dem Verständnis, dass man das Geschaffene um des Schöpfers willen lebe und sich für die Verbreitung des Guten auf Erden einsetze, sei die DITIB bis zum heutigen Tag gekommen. Mit dem Wohlwollen des Volkes bestehe sie heute aus fast 1000 Mitgliedsgemeinden.
Die erste Generation, die in den 60er Jahren nach Deutschland kam, hatte große Schwierigkeiten. Es war nicht leicht, in einem Land zu arbeiten, dessen Sprache sie nicht verstanden, dessen Kultur sie nicht kannten und dessen Wetter ihnen ungewohnt war. Einige arbeiteten in Fabriken, andere auf Baustellen. Manche holten ihr Brot in der Landwirtschaft aus der Erde, andere verdienten es in Kohlebergwerken, hunderte Meter unter der Erde. Während sie in Harmonie arbeiteten und sich über das ehrlich verdiente Geld freuten, vergaßen sie nicht, für das Jenseits vorzusorgen. Sie schlossen sich zusammen, um ihren Glauben, ihre Werte, Identität und ihre Kultur zu bewahren; sie gründeten Vereine und bauten Moscheen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um das Islamische Neujahr und den ehrwürdigen Monat Muharram. Muharram seı der erste Monat im islamischen Jahreskalender. Auch die Hidschra findet in der Freitagspredigt Erwähnung. Auch hier werde die Besonderheit und die Relevanz der Hidschra erwähnt und betont. Das Beglückwünschen zum islamischen Neujahr sei unter Muslimen ein gern gesehener Brauch. Außerdem werden die verschiedenen Gebetspraktiken, die im Monat Muharram empfohlen werden aufgelistet. Beispielsweise wird am zehnten Tag des Muharrams traditionell eine Aschure-Mahlzeit zubereitet und verteilt.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.