Freitagspredigten, 12.07.2024

Aschûrâ-Tag und Missbrauch des Namens von Allah

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche der Aschûrâ-Tag behandelt. Dienstag sei der Tag von Aschûrâ. Es werde überliefert, dass dies der Jahrestag vieler wichtiger Ereignisse war. An diesem Tag wurde die Tawba von Adam (a) angenommen, Nûh (a) wurde von der Sintflut gerettet, Ibrâhîm (a) wurde aus dem Feuer gerettet, in das Namrut ihn werfen ließ und Yûsuf (a) kam aus dem Gefängnis des Pharao. Der Prophet Ayyûb (a) wurde von Plagen und Krankheiten erlöst.

Auch ein geschichtsträchtiges, jedoch trauriges Ereignis jähre sich am Tag von Aschûrâ. Es sei die Ermordung Husayns (r), dem Enkel des Propheten (s). Ganz gleich, welcher Glaubensrichtung oder Schule ein Muslim angehöre, die Erinnerung an dieses Verbrechen betrübe weiterhin jeden. Muslime können diesen Schmerz lindern, indem sie Lehren ziehen und noch fester zusammenstehen.

Damit Muslime nie wieder etwas erleben, das Kerbela gleichkomme, müssen sie barmherzig miteinander umgehen. „Verabscheut euch nicht gegenseitig und seid nicht feindselig, beneidet euch nicht und kehrt euch nicht den Rücken zu, o Geschöpfe Allahs, werdet Geschwister!“ Es seien diese islamischen Prinzipien und Werte, die den Muslim im Diesseits und Jenseits retten werden. Deshalb sei es klug, wenn diese verinnerlicht werden.

Missbrauch des Namens von Allah

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Irreführung durch den Missbrauch des Namens von Allah. Eines der Werte, das am meisten instumentalisiert werde, sei die Religion. Seit der Entstehung des Islams gab es böswillige Menschen und Gruppen, die den Einfluss, den die Religion auf den Menschen habe, gnadenlos ausgenutzt haben. Sie haben für ihre bösen Absichten skrupellos die Religion benutzt und die unbefleckten, reinen Gefühle der Gläubigen missbraucht.

Missbrauch bedeutet, die gute Absicht oder das Unwissen einer Person auszunutzen und daraus Nutzen zu ziehen. Missbrauch der Religion bedeutet hingegen, Werte und Begriffe der Religion verzerrend darzustellen, um daraus materielle und spirituelle Vorteile zu erzielen.

Muslime müssen wachsam gegenüber denjenigen sein, die behaupten, der Religion zu dienen, jedoch mit ihren Darstellungen die Religion von innen aushöhlen. Muslime müssen vorsichtig sein, wenn abergläubisches Wissen mit authentischem Wissen vermengt werde und die Bedeutungen von Versen und Hadisen aus dem Kontext gerissen und entfremdet dargestellt werden. 

Der Aschûrâ-Tag

In der Freitagspredigt des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es die Bedeutung des Aschûrâ-Tags. Dieser Tag sei mehrfach das Datum für besondere Ereignisse in der islamischen Geschichte gewesen. Das Fasten an Aschûrâ und am Tag davor oder danach wurde vom Propheten empfohlen.

Die Belohnung für das Fasten bestünde in der Tilgung der Sünden des ganzen vorherigen Jahres. Außerdem soll man möglichst viele Menschen an dem Tag mit dem islamischen Friedensgruß grüßen, am Vormittag ein freiwilliges Gebet verrichten und viele Bittgebete sprechen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.