Debatte

Frauenrechtsorganisation fordert Kopftuchverbot für Kinder in Schulen

Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes will ein Kopftuchverbot für Kinder an Schulen und untermauert diese Forderung mit einer Umfrage unter Lehrern. Ein ähnlicher Antrag der AfD wurde im Bundestag abgelehnt.

20
07
2024
Unterricht
Symbolbild: Unterricht © pixabay.com, bearbeitet by iQ.

Lehrkräfte sehen das sogenannte Kinderkopftuch einer Umfrage zufolge mehrheitlich kritisch. 72 Prozent der befragten Pädagogen aus Schulen und Kitas waren der Ansicht, dass eine Verschleierung von Mädchen in jungen Jahren ihre persönliche Entwicklung beeinträchtigt, wie die am Dienstag in Berlin vorgestellte Umfrage der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes unter Fachkräften in Schulen und Kitas ergab. Laut Umfrage beginnen mehr als dreiviertel der muslimischen Schülerinnen, die ein Kopftuch tragen, damit bereits vor ihrem 14. Geburtstag.

An der bundesweiten anonymen Umfrage beteiligten sich den Angaben zufolge gut 780 Lehrkräfte, Schulsozialarbeitende, Erzieherinnen und Pädagogen; die Hälfte davon arbeitet nach eigenen Angaben in einer Großstadt.

Gut ein Viertel der Lehrkräfte sieht demnach häufig Integrationsschwierigkeiten der Mädchen durch das Kopftuch. 62 Prozent der Befragten beobachteten das nur selten oder nie. Mehr als jeder Vierte (26 Prozent) hatte häufig den Eindruck, dass die Mädchen das Kopftuch nicht freiwillig tragen. 34 Prozent der Befragten hatten selten diesen Eindruck, 16 Prozent nie. Kopftuch-tragende Mädchen nehmen laut Umfrage häufig nicht am Schwimm- oder Sportunterricht (56 Prozent) teil sowie an Klassenfahrten und Schulausflügen (52 Prozent).

Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle bekräftigte die Forderung nach einer bundesweiten Regelung, dass Schülerinnen unter 14 Jahren kein Kopftuch tragen sollten. 62 Prozent der Befragten befürworteten dies ebenfalls als einen richtigen Schritt für eine bessere Entwicklung der Mädchen. „Das Kinderkopftuch verhindert ein gleichberechtigtes Lernen und selbstbestimmtes Aufwachsen“, sagte Stolle. Sie warf der Bundesregierung vor, nichts gegen diese Diskriminierung von muslimischen Mädchen zu tun.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Organisationen oder Parteien ein Kopftuchverbot fordern.Im März hatte die AfD im Deutschen Bundestag ein bundesweites Verbot von Kinderkopftüchern in öffentlichen Kindertageseinrichtungen und Schulen gefordert. Der Antrag wurde jedoch von allen anderen Parteien abgelehnt. (KNA,iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Islamische Kopf-Verhüllungs-Tücher für Kinder machen die verhüllten Kinder beim Tragen nicht froh. Im heissen Sommer erst recht nicht, wenn sie gleichzeitig auch noch auf einen Schwimmsport-Unterricht verzichten müssen. Ihnen eingeredet und eingetrichtert haben das muslimische Lehr- und Moschee-Autoritäten oder die eigenen gestrengen Eltern, die dann später einfach behaupten, ihre Kinder würden diese Verhüllungen - auch bei großer Hitze - freiwillig und aus Liebe zum Koran freudigst und sehr hingebungsvoll selber wollen. Süsslich-frömmlerische Reden diesbezüglich sind ja nichts Neues unter der islamischen Sonne. "Jedes heutige islamische Land wurde mit Gewalt islamisiert. Jedes!" Diesen Satz habe ich gestern gelesen. Wenn das stimmt, dann hat jedes Land das Recht zur Gegenwehr. Und Gegenmaßnahmen sollten da unbedingt und konsequent schon In Kindergärten und Schulen beginnen. Wo denn sonst? Darüber gibt es nichts zu debattieren. Das Ende der Debatte zu diesem Thema ist längst erreicht.
20.07.24
22:56
Salim Spohr sagt:
Salam allerseits. Es scheint nicht aufzuhören mit staatlichen Eingriffen in einen Bereich, der der Familie zuzurechnen und eben privat ist. Wir sollten eine Gruppe einrichten, die sich gezielt gegen die Quellen solcher Unverschämtheit richtet. Beim letzten Mal hatte ich mich gegen die Entscheidung einer psychiatrischen Organisation gewandt, die überraschend beim Einstellungstermin eine Muslimin wegen Ihres Kopftuches abgelehnt und auf Nachfrage bekräftigt hatte, daß das auch für Patientinnen gelte. Ist es indes wahr, daß das Tragen des Kopftuches keineswegs ein Akt der Vorführung eines religiösen Symbols (wie immer fälschlich behauptet wird), sondern nur ein Ausdruck der Wahrnehmung persönlichen Schutzes (dem Tragen eines behütenden "Hutes" vergleichbar) ist, dann steht die Entscheidung jenes psychiatrischen Dienstes, auch keine kopftuchtragenden Patientinnen aufzunehmen, in krassem Widerspruch zu dem inneren Prinzip eines solchen Dienstes, das ja der Heilung und einer Behütung seiner Patientinnen gewidmet sein muß. Ich frage: Gibt es Muslime, die bereit sind, sich gegen eine empörende Auflösung existentiellen Schutzes der schwächsten Glieder der Umma einzusetzen? — Es muß doch möglich sein, Behörden und Gerichte davon zu überzeugen, daß das Kopftuch nur das ist, was es ist: Ausdruck der Wahrnehmung persönlichen Schutzes, recht eigentlich eben kein religiöses Symbol. — Muslimen, die das vielleicht tun, würde ich gern behilflich sein. Wa s-salam Salim
21.07.24
14:17