Im Zuge des IZH-Verbots wurde auch die Blaue Moschee an der Alster geschlossen. Die Schura sieht das kritisch und fordert die Erhaltung der Moschee.
Die Schura hat zurückhaltend auf das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg reagiert. „Die Schura Hamburg bedauert die Entwicklung im Zusammenhang mit dem Islamischen Zentrum Hamburg sehr“, erklärt der Vorsitzende Fatih Yıldız in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme. „Die Imam-Ali-Moschee, bekannt auch als Blaue Moschee, war religiöses Zentrum der schiitischen MuslimInnen in Hamburg und Deutschland.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den Betreiber der Moschee, das als extremistisch eingestufte Islamische Zentrum Hamburg (IZH), am Mittwoch als „bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“ verboten. Bundesweit beschlagnahmte die Polizei Vermögen und Einrichtungen des Zentrums und fünf seiner Teilorganisationen. Damit steht auch die Blaue Moschee zunächst unter Verwaltung des Bundes.Der Iran bestellte den deutschen Botschafter ein.
Die Schura, der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg, vertritt rund 40 Moscheegemeinden und weitere Einrichtungen in Hamburg und ist Vertragspartner der Hansestadt. Auf politischen Druck hin hatte das Islamische Zentrum Hamburg die Schura 2022 verlassen, und war damit einem Ausschluss zuvorgekommen. Damals wünschte die Schura dem Verein für den weiteren Weg alles Gute. Mehrere Politiker werfen dem Verband vor, sich nicht genügend vom Islamischen Zentrum Hamburg zu distanzieren.
In Hamburg läuft bereits die Diskussion um die Nachnutzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes an der Außenalster. Die Regierungsparteien SPD und Grüne setzen sich dafür ein, dass die Moschee weiter als Ort des Glaubens und der Kultur erhalten bleibt und auch die Exil-Iraner mit in die Planungen einbezogen werden.
Die Schura betonte, für Hamburger Muslime sei es überaus wichtig, dass die „Blaue Moschee“ erhalten bleibe und zugänglich gemacht werde. Aus diesem Grund möchte man sich an den Planungen beteiligen, sagte Yıldız. „Die Schura befindet sich hierfür bereits in politischen Gesprächen, die in der kommenden Zeit intensiviert werden.“ Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte erklärt, zu gegebener Zeit gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium über Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung zu sprechen, „die dem Charakter dieses Gebäudes an einem besonderen Ort gerecht wird“. (dpa, iQ)