Die Behörden melden immer mehr Rechtsextremisten, die einen Waffenschein besitzen. Im Laufe der Jahre haben sich die Zahlen in Sachsen-Anhalt und NRW deutlich erhöht.
Die Zahl der Rechtsextremisten in Sachsen-Anhalt, die einen Waffenschein besitzen, ist nach Angaben der Landesregierung im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie aus einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht, stieg die Zahl der Rechtsextremisten innerhalb eines Jahres von 123 auf 156 Personen. Ein Jahr zuvor waren lediglich 82 Rechtsextremisten mit einem Waffenschein bekannt.
Hintergrund sei jedoch kein Anstieg bei Neubeantragungen, sondern dass dem Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt vielmehr Rechtsextremisten bekanntgeworden seien, die bereits über eine „waffenrechtliche Erlaubnis“ verfügten.
Die Landespolizei hat nach Angaben der Landesregierung seit vergangenem Juli 29 Schusswaffen sichergestellt, die Personen aus dem Bereich der sogenannten „Reichsbürger“ oder „Selbstverwalter“ gehörten. „Reichsbürger» und „Selbstverwalter“ leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und ihres Rechtssystems.
Auch in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Extremisten mit einem Waffenschein gestiegen. Nach Erkenntnissen des Landeskriminalamts (LKA) in Nordrhein-Westfalen sind 216 Extremisten im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis. 123 von ihnen haben demnach einen sogenannten kleinen Waffenschein, der ausschließlich zum Führen von Schreckschuss-, Gas- und Signalwaffen berechtigt.
186 der mutmaßlichen Extremisten mit waffenrechtlicher Erlaubnis kommen aus dem rechtsextremistischen Spektrum, 11 aus dem islamistischen, wie das LKA auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mitteilte. (dpa, iQ)