Großbritannien

Antimuslimische Randale in Großbritannien – Muslime fordern Ende der Gewalt

Moscheen und Hotels mit Asylbewerbern geraten ins Visier rechtsextremer Randalierer. Während muslimische Vertreter die Gewalt verurteilen, kündigt die Regierung in London ein hartes Vorgehen an.

05
08
2024
Rechte Randale © Anadolu Images, bearbeitet by iQ.

Mit antimuslimischen Krawallen haben Ultranationalisten in mehreren britischen Städten schwere Schäden angerichtet und Polizisten verletzt. Der neue Premierminister Keir Starmer kündigte ein hartes Durchgreifen an. An die Randalierer gewandt, sagte er: „Ihr werdet es bereuen.“ Es handele sich nicht um Proteste, sondern um rechtsextremes Banditentum ohne jede Rechtfertigung.

Der BBC zufolge wurden bislang mindestens 250 Menschen im Zusammenhang mit den Krawallen festgenommen. An der Cobra-Sitzung sollen neben Premierminister Starmer mehrere zuständige Kabinettsmitglieder und Vertreter der Polizei teilnehmen. 

Zu den Protesten – oft nahe einer Moschee oder einem muslimischen Gemeindezentrum – aufgerufen hatte unter anderem der bekannte Rechtsradikale und Gründer der English Defence League, Stephen Yaxley-Lennon, der unter dem Namen Tommy Robinson bekannt ist. Gestern Abend hatte Innenministerin Yvette Cooper Notstandsmaßnahmen für alle Moscheen im ganzen Land angekündigt. Auch der Muslim Council of Britain teilte mit, dass hunderte Moscheen ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft haben.

„Gewalt gegen Muslime muss aufhören“

„Mit welcher Wucht Fake-News und antimuslimischer Rassismus eine ganze Gesellschaft treffen und auseinanderreißen können, sieht man dieser Tage in Großbritannien. Eine über die sozialen Medien verbreitete falsche Nachricht über die Identität eines mutmaßlichen Messerangreifers hat dazu geführt, dass Rechtsextreme in mehreren Städten gezielt Geschäfte und Häuser von Musliminnen und Muslimen angreifen“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). 

Ein Ende der Gewalt sei nicht in Sicht. Die muslimische Bevölkerung in dem Land sei zutiefst verunsichert und traue sich in manchen Regionen nicht mehr auf die Straße.

Die Islamische Gemeinschaft ruft deshalb dazu auf, die Vorfälle in Großbritannien sowie die Entstehungsgeschichte sorgfältig zu beobachten und daraus Lehren zu ziehen – insbesondere in Deutschland. Denn Fake-News und wilde Spekulationen nach schrecklichen Verbrechen „gibt es nicht nur in England, das kennen wir auch aus anderen Ländern, insbesondere europäischen Staaten“, so Mete weiter. Großbritannien sollte allen eine Mahnung sein, welche Welle der Gewalt mit unbedachten Äußerungen losgetreten werden können.

Was geschah?

Die andauernde Gewalt war ausgebrochen, nachdem am Montag im nordwestenglischen Southport drei Mädchen erstochen und acht weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt wurden. In sozialen Medien wurden Gerüchte gestreut, bei dem Täter handele es sich um einen muslimischen Migranten. Die Polizei betont, der 17 Jahre alte Verdächtige sei in Großbritannien geboren worden. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Zu dem genannten 17-jährigen Kindermörder ist schon noch etwas mehr bekannt, als hier erwähnt wird. Und das Thema "Gewalt, die von Muslimen ausgeübt wird" fällt sowieso hier ganz unter den Tisch. Antiwestliche Randale in Großbritannien durch Muslime und Islamradikale findet tatsächlich statt. Hierzu gibt es Prügel-Videos, die einem den Atem stocken lassen. Auch der weltweit bekannte islamische Gebets- bzw. Kriegsruf wird dort lauthals von martialisch auftretenden Horden intoniert und gebrüllt. Bei Telegram und anderswo hetzt nicht nur 'Muslim interaktiv' gegen das westlich orientierte Europa. Dort findet man auch viele Kanäle, die den Islam und seine äußerst dunklen Seiten erfrischend kritisch bei Tageslicht unter die Lupe nehmen und deutlich in Frage stellen. Zwangsläufig droht durch die stetige Massenzuwanderung von Muslimen eine kulturelle Islamisierung Europas. Konflikte werden sich immer weiter verschärfen. Eine Massenzuwanderung primär aus einem Kulturkreis, der der europäischen Kultur über weite Strecken nicht nur fremd, sondern erklärtermaßen feindlich gegenübersteht, bringt sehr viel Zündstoff mit sich. Der Kampf der Kulturen - so befürchte ich - hat gerade erst begonnen. Zwar sollte man nicht den Teufel an die Wand malen, aber ein verordneter streng islamischer Offenbarungsglaube, der bedingungslose Unterwerfung einfordert, wird letztlich in Europa auf Granit beißen und massivsten Widerstand mit Gegenwehr hervorrufen.
06.08.24
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